In ihrer monatlichen Kolumne äußert sich Hanne Pries – Sängerin der Kultband Tiffany und Grundschullehrerin – zu aktuellen Themen. Mal witzig, mal nachdenklich, aber immer mit ihrer persönlichen Note.
Die schönste Zeit im Jahr (gleich nach Frühling, dem goldenen Herbst und Weihnachten) und so viele haben Stress damit. Um mich herum organisieren arbeitende Mütter (selten auch Väter) verzweifelt die Betreuung ihrer Kinder in den Ferien. Großeltern, entfernte Cousinen, Zeltlager und Sprachkurse – alles ist möglich, weil nötig. Das Horrorwort ist „Schließzeiten“ in Betreuungsstätten. Nicht alle Kinder sind begeistert unkomplizierte Sommerlagertypen. Aber wer, bitte, sagt denn auch, dass die Sommerferien so lang sein müssen? Die Kultusministerkonferenz hat beschlossen, dass die Mindestdauer der Sommerferien sechs Wochen beträgt. Wegen Erleichterung von Vertretungsregelungen in Betrieben und Behörden. Und Vermeidung allzu starker Verkehrsbelastungen. Ach so. Na dann.
Keine Frage, für größere Kinder und den Lehrer an sich können diese sechs Wochen auf Grund von Gewöhnung an das wunderbare Nichts auch gern auf neun verlängert werden. Kann denn nicht in den Sommerferien einfach mehr los sein? Also, außer Ferienpass? Hätte nicht die EM in den Ferien stattfinden können? Das nenn ich mal familien-verbindend und die Lütten hätten immer alle die zweite Halbzeit sehen dürfen! Wahrscheinlich hätten wir dann auch gewonnen. Oder wir verlegen die Adventszeit in die Sommerferien. Endlich entspannt Zeit zum Einkaufen und Vorbereiten! Das wäre es. Na gut, wenn das Wetter hinhaut, ist eh alles fein. Denn der neue Kieler Sommer ist ja eher im April. „Wenn der Regen niemals endet, sind die Ferien verschwendet“. Chinesische Weisheit aus Schleswig-Holstein. Ach was soll’s. Ich freu mich auf und über Ferien! Und wenn sie zu Ende sind, wenden sich Millionen glücksstrahlender Gesichter der Schule zu – die Gesichter der Eltern.