Endlich Sommer! Egal, wo ihr ihn verbringt, die richtige Musik ist ausschlaggebend! Ukulele, Akkordeon, Violine, Cello, viel Blasmusik und eine tiefe Stimme vereinen sich bei Beirut zu eben dieser besonderen Musik, die es schafft, im Sommer Leichtigkeit zu zaubern und im Winter die schwere Winterstimmung widerzuspiegeln.
Kopf und Initiator der Truppe ist der 24-jährige Zach Condon, der bereits mit 15 Jahren sein erstes Album aufnahm. Er ließ sich in der Vergangenheit von Musik aus aller Welt inspirieren und schaffte unter dem Namen Beirut bereits drei wundervolle Alben, die jeweils individuell hervorstechen.
Angefangen 2006 mit dem Album „Gulag Orchestar“, komponierte Condon eine Musik, die sich an osteuropäischen Klängen und Balkan-Folk orientiert, mit dem Geist amerikanischem Indies: Das bedeutet schwere Blechbläser in osteuropäischem Marschrhythmus, gefolgt von feinen Ukuleleklängen, die heiße Sommerabende am Mittelmeer ersetzen könnten.
Aufgenommen hat Zach Condon dieses Album übrigens im Alter von 20 Jahren in seinem Elternhaus in Albuquerque, New Mexico. Highlights auf „Gulag Orchestar“ gibt es einige – aber deutlich hervorstechen tut die Single „Elephant gun“. Das Allroundtalent der modernen Musik bietet in fast jeder Situation passenden musikalischen Unterschlupf und ist dabei so schön, dass man weinen könnte – vor Freude natürlich! Perfekt geeignet für laue Abende auf dem Balkon.
Gefolgt wurde „Gulag Orchestar“ von der LP „The Flying Club Cup“: Diesmal inspiriert von Frankreich und der französischen Sprache entwickelt sich in Zachs zweitem Werk mehr Leichtigkeit. Akkordeon und ein bisschen Chanson bieten die perfekte Grundlage zum Entspannen und Träumen. Hieraus sind besonders „Nantes“, „In the Mausoleum“ und „Un dernier verre“ zu empfehlen, wobei jedoch erst die gesamte Platte die Idee von „The Flying Club Cup“ vermittelt.
Mexikanisch und sympathisch verwirrt
Zum Schluss wurde 2009 das Werk von Beirut abgerundet, in dem das Album „March of the Zapotec and Realpeople Holland“ auf den Markt kam. Hier bietet mexikanische Volksmusik und Zach Condons eigene Note ein Wirrwarr zwischen mittelamerikanischem Temperament und Melancholie.
Wer nach sechs Liedern erstmal genug davon hat, legt die zweite Scheibe des Doppelalbums auf und bekommt das komplette Gegenteil geboten: minimalistische, elektronisch erstellte Musik mit Gesang und einfache, immer wiederkehrende Klänge zum Wegdösen. Der Sommer ist also gerettet! Und der Rest des Jahres ... !
Wer jetzt noch nicht von Beirut überzeugt ist, kann die offizielle Website besuchen oder auf MySpace in einige Songs reinhören. Und dieser wunderschöne Konzertmitschnitt zeigt, wie großartig Beirut live bezaubern. Wer Zach Condon und seine Gruppe selbst einmal live sehen möchte, besucht das Haldern Pop Festival 2010 in Haldern am Niederrhein.
Foto: Beirut