Am 22. September sind Bundestagswahlen. KIELerLEBEN hat sich umgehört, um herauszufinden, worauf es den Kielern in Sachen Politik ankommt.Daniela M. (27)
„Ich denke, dass ich mit meiner Stimme nichts verändern kann. Die Wahlversprechen werden ohnehin nicht eingehalten. Dennoch gehe ich wählen, damit ich das Gefühl habe, falls etwas Positives passiert, dass ich dazu beigetragen habe. Wenn sich nichts ändert, kann ich mir nichts vorwerfen.”
Jessica O. (23)
„Ich finde es wichtig, überhaupt zu wählen. Man sollte sich genau über die Parteien informieren, damit man sich nicht falsch entscheidet. Besonders wichtig ist mir Chancengleichheit. Jedes Kind sollte die gleichen Bildungschancen haben, auch aus sozial schwachen Familien.”
Marcus W. (22)
„Demokratie ist wichtig für Deutschland. Seit ich 16 Jahre alt bin, engagiere ich mich ehrenamtlich als Wahlhelfer. Aufgrund der aktuellen Abhördebatte ist die Entwicklung von Datenschutz und Internetzensur besonders wichtig. Ich möchte wissen, wo und von wem meine Daten gespeichert werden.”
Benjamin B. (36)
„2001 war ich bei der Wahlparty der FDP und habe ein Interview mit Guido Westerwelle geführt. Im Interview sagte er wortwörtlich dasselbe, wie auf der Bühne. Das hat mich enttäuscht. Seitdem habe ich ein distanziertes Verhältnis zur Politik. Dennoch gehe ich zur Wahl, damit extreme Parteien keine Chance haben.”
Sonja S. (48)
„Mein Thema ist die Umwelt. Ich würde mir einen grünen Bundeskanzler wünschen. Die Partei hat sich in den Jahren deutlich entwickelt. Früher war das Wahlprogramm sehr einseitig auf Umwelt ausgelegt, aber heute sehe ich deutlich Potenzial für mehr, zum Beispiel in der Bildungspolitik.”
Marius C. (50)
„Ich gehe nicht zur Wahl, weil ich meine Stimme nicht abgeben möchte. Das Wertesystem in Deutschland ist falsch. Wenn niemand zur Wahl gehen würde, wäre das ein Weckruf. Vielleicht sind dann irgendwann Forderungen wie ein bedingungsloses Grundeinkommen keine Wunschvorstellung mehr.”