Gelaufen, gekämpft, versucht – null Punkte. Auch aus dem Schwabenländle kehren die Störche mit einer Niederlage zurück. Der 1:0-Sieg des VfB Stuttgart II war ein Resultat aus einem einzigen guten Angriff der Gastgeber und 90 Minuten vergebenen Anrennens der Kieler. Durch den Sieg des SV Wehen-Wiesbadens gegen Borussia Dortmund II vergrößerte sich der Abstand von Holstein Kiel zum rettenden 17.
Tabellenplatz auf sieben Punkte.
Durch den immer noch in der Mannschaft umgehenden Magen-Darm-Virus kam der nächste U23-Akteur zu seinem Drittligadebüt: Thorsten Rohwer begann neben Robert Müller in der Innenverteidigung. Rohwer war der insgesamt 30. Akteur der für Holstein Kiel in dieser Saison für Holstein Kiel auflaufen durfte. Dazu gab änderte Trainer Christian Wück seine Elf zum Wuppertal-Remis weitere zwei Mal: Stephan Vujcic begann im defensiven Mittelfeld für Timo Bruns und Christopher Lamprecht begann auf der rechten Außenverteidiger-Position für Matthias Hummel.
Schock nach ordentlichem Beginn
Die Störche kamen ordentlich in die Partie, versuchten mit langen Bällen das Mittelfeld zu überbrücken und erspielten so die erste Gelegenheit: Nach einem Foul an Marc Heider jagte Michael Holt den fälligen Freistoß aus 19 Metern aufs Tor, doch Stuttgart-Schlussmann Bernd Leno lenkte den Ball um das Aluminium (12.). Nach 15 Minuten kamen die Stuttgarter besser ins Spiel und prompt schlug es hinter Michael Frech ein: VfB-Angreifer Walch mit einem schönen Antritt über Außen in den Holstein-Strafraum – mit gutem Überblick: Rückpass auf Verteidiger Marco Pischorn, der den Ball aus 15 Metern ins Tor jagte. Was in der ersten Hälfte folgte, ist in Kiel wohlbekannt: Holstein bemüht, in Ansätzen mit ansehnlichem Spiel bis in des Gegners Hälfte, doch was schließlich auf dem VfB-Tor ankam, ließ sich bequem an einer Hand abzählen: 43. Minute Bernd Leno muss vor dem gestarteten Florian Meyer klären. Die Gastgeber zogen sich in die eigene Hälfte zurück und überließen bemühten aber harmlosen Kielern das Feld, die daraus nichts Zählbares erzielen konnten. Im Gegenteil: Die VfB-Konter wirkten gefälliger und gefährlicher, doch auch die Stuttgarter brachten den Ball nicht erneut ins Holstein-Gehäuse. Halbzeitstand 1:0.
Stuttgart schwach, Holstein mittellos
Nach der Pause feierte Francky Sembolo seine Rückkehr ins KSV-Team. Er ersetzte Florian Meyer. Holstein kam verbessert aus der Kabine. Es gelang den Störchen etwas mehr Duck auf die Stuttgarter Abwehr auszuüben. Holt mit einem Drehschuss knapp über das VfB-Tor (50.), ein weiterer Schuss des Holstein-Top-Scorers in der 54. Minute verfehlte das Ziel um einiges. Nach 55 Minuten gelang es den Gastgebern wieder die Partie zu beruhigen. Der Ball wurde in den eigenen Reihe gehalten, bis er lang in die Spitze gespielt wurde – auf beiden Seiten ohne echte Torgefahr auszustrahlen. Die beste Gelegenheit hatte VfB-Spieler Andreas Hindelang, der nach einem langen Ball urplötzlich vor Michael Frech auftauchte, der Holstein-Keeper aber zuerst an den Ball kam und klären konnte (71.). In der letzen Viertelstunde versuchte Holstein nochmals den Druck zu erhöhen, doch die Bälle kamen einfach nicht präzise genug: Flanken fanden nicht den richtigen Adressaten, Eckbällen fehlte es an jeglicher Orientierung. Nach drei Minuten Nachspielzeit pfiff Schiedsrichter Unger eine Partie auf ganz schwachem Niveau ab.
Sieben Punkte bis zum Nicht-Abstiegsplatz
Da waren es sieben: Durch den Sieg des SV Wehen-Wiesbadens gegen Borussia Dortmund II vergrößerte sich der Abstand von Holstein Kiel zum rettenden 17. Tabellenplatz auf sieben Punkte. Nach den vergangenen Spielen – inklusive des heutigen – stellt sich eine Frage: Gegen wen soll Holstein Kiel in dieser Saison noch gewinnen? Das Fazit aus der GAZI-Arena: Der VfB Stuttgart II schwach aber mit einem Torerfolg, Holstein Kiel im Ansatz bemüht, aber ohne jegliches Mittel in der Offensive, Endstand 1:0. Am Samstag wartet um 14 Uhr der SV Wehen-Wiesbaden, der aus den vergangenen vier Partien 13 Punkte erzielen konnte.
VfB Stuttgart II: Leno - Bicakcic, Pischorn, Feisthammel, Rathgeb (ab 9. Hertner) - Schwarz, Funk, Lanig (ab 62. Vier), Hindelang - Rühle, Walch.
Holstein Kiel: Frech - Lamprecht, R. Müller, Rohwer, Jürgensen - Jerat, Vujcic (ab 63. Sykora) - Heider (ab 74. Siedschlag), Holt, Meyer (ab 46. Sembolo) - Wulff.
Tor: 1:0 Pischhorn (15.)