Heute Morgen ist es zu einem Feuer in einem Mehrfamilienhaus im Stadtteil Wellsee gekommen. Eine Person erlitt schwere Verletzungen und musste in ein künstliches Koma gelegt werden. 13 weitere Personen, darunter drei Kinder, erlitten Rauchgasvergiftungen und kamen in umliegende Krankenhäuser.
Gegen 5.30 Uhr alarmierte eine Anwohnerin die Rettungsleitstelle, weil es in einer Wohnung eines Mehrfamilienhauses im Stauffenbergring im ersten Obergeschoss brennen sollte. Kurz darauf eintreffende Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr stellten bei Inaugenscheinnahme des vierstöckigen Objekts starken Qualm im Treppenhaus fest, dessen Ursache ein Feuer in einer Drei-Zimmer Wohnung war. Der Brand war dort aus bislang ungeklärter Ursache im Wohnzimmer ausgebrochen. Auf Grund der massiven Rauchentwicklung mussten sämtliche Bewohner des Hauses evakuiert werden. Im Zuge dessen brachen die Feuerwehrmänner fünf Wohnungen auf, um die schlafenden Bewohner in Sicherheit bringen zu können.
Vierzehn Personen erlitten Rauchgasverletzungen und kamen mit insgesamt acht eingesetzten Rettungswagen in umliegende Krankenhäuser. Unter ihnen befinden sich auch drei 8, 10 und 15 Jahre alte Kinder, beziehungsweise ein Jugendlicher. Ein Verletzter musste auf Grund der Schwere der Vergiftung in ein künstliches Koma gelegt werden.
Die Berufsfeuerwehr und die Freiwillige Feuerwehr Wellsee waren mit 50 Einsatzkräften vor Ort und meldeten um sechs Uhr "Feuer aus". Die Wohnung, in der das Feuer ausgebrochen war, ist unbewohnbar, sämtliche Räumlichkeiten des ersten und zweiten Obergeschosses wurden durch den Qualm und Ruß so in Mitleidenschaft gezogen, dass sie für mindesten zwölf Stunden nicht betreten werden dürfen.
Die Schadenshöhe ist derzeit noch unklar, ebenso die Brandursache. Ein technischer Defekt ist ersten Erkenntnissen zufolge jedoch wahrscheinlich. Der Brandort wurde beschlagnahmt, die Ermittlungen in diesem Fall hat die Kripo Kiel übernommen. Im Zuge der Absperrmaßnahmen kam es zu einem Zwischenfall, bei dem
ein Kollege des 4. Polizeireviers nicht unerheblich verletzt wurde.
Während der Lösch- und Rettungsmaßnahmen beabsichtige ein 63-jähriger Anwohner des Gördeler Rings mit seinem Wagen die Absperrungen von Feuerwehr und Polizei zu umfahren. Hierfür schlängelte sich der Fahrer zunächst an Löschfahrzeugen vorbei, ehe ihn zwei Polizisten anhielten und aufforderten stehen zu bleiben. Der Mercedesfahrer gab jedoch Vollgas und schleifte einen 34-jährigen Beamten über einige Meter mit. Dieser erlitt eine Fraktur an der Hand und musste sich in ein Krankenhaus begeben. Mit unvermittelt hoher Geschwindigkeit fuhr der Mann dann auf die Gruppe aus Verletzten, Zeugen und Einsatzkräften zu, die sich zu
diesem Zeitpunkt vor dem betreffenden Haus im Stauffenbergring befand. Ein Polizist konnte sich nur mit einem Sprung zur Seite in Sicherheit bringen. Glücklicherweise bremste der Fahrer rechtzeitig vor den Personen, allerdings nur um dann wiederum mit Vollgas auf seinen Parkplatz im Gördeler Ring zu fahren. Nachdem der 63-Jährige sein Auto, jedoch nicht ohne vorher noch gegen eine Mauer zu fahren, eingeparkt hatte, durfte er seinen Führerschein sogleich den hinzu
geeilten Polizisten übergeben. Da der Mann angab, Medikamente zu nehmen, veranlassten sie zudem die Entnahme einer Blutprobe. Auf Nachfrage erklärte der Fahrer, dass er lediglich Brötchen holen war und einfach nur nach Hause wollte. Die ganze Aufregung könne er nicht verstehen.
Verstehen wird er vielleicht die Strafanzeige wegen der gefährlichen Körperverletzung und der Gefährdung des Straßenverkehrs, die die Beamten fertigen werden.