Am Tag der Kommunalwahl am 6. Mai können die Kieler BürgerInnen innerhalb eines Bürgerentscheides für oder gegen die Schließung des Flughafens Kiel stimmen. In unserer Übersicht stellen Vertreter der zwei Positionen ihre fünf wichtigsten Argumente vor
JA!
Ohne einen neuen Stadtteil geht es nicht!
Kiel wächst! Schon jetzt fehlen Wohnungen für mittlere und niedrige Einkommen, weitere 4000 Wohnungen fallen in diesem Jahr aus der Mietpreisbindung. Die Planungen der Stadt können noch nicht einmal den aktuellen Fehlbestand an Wohnungen decken.
Bezahlbaren Wohnraum schaffen!
Auf dem 100 ha großen Gelände kann ein neuer Stadtteil mit 1800 Wohnungen entstehen. Da die Fläche bereits zu 90 Prozent der Stadt gehört, kann die Stadt mit den Planungen unmittelbar beginnen und mit einer eigenen Wohnungsbaugesellschaft bezahlbaren Wohnraum schaffen. Die ersten Wohnungen könnten laut Gutachten schon in sechs Jahren bezogen werden.
Gewerbeflächen für neue Arbeitsplätze
Neben dem Wohnungsbau bietet der Verkehrslandeplatz das Potential für 40 ha neue Gewerbeflächen, insbesondere auch für kleine und mittelständische Unternehmen und Neugründungen. So können laut einem städtischen Gutachten 2600 neue Arbeitsplätze entstehen.
Organtransporte weiterhin möglich
Für den Organtransport gibt es Alternativen: So können Organe vom Flughafen Lübeck aus in 20 Minuten per Hubschrauber direkt zum UKSH geflogen werden. Das ist kaum langsamer als ein Transport mit einem Rettungswagen von Holtenau aus.
Es rechnet sich!
Die Stadt zahlte in der Vergangenheit Zuschüsse von bis zu 500.000 Euro pro Jahr für den Flugplatz, Sanierungskosten in Höhe von 5,5 Mio. Euro stehen an. Demgegenüber rechnet die Stadt selbst bei der Entwicklung eines neuen Stadtteils mit Mehreinnahmen in Millionenhöhe.
Weitere Informationen auf www.wirmachenstadt.de
NEIN!
Unser Flughafen – unsere Arbeitsplätze
Kiel ist ein starker Wirtschaftsstandort mit Auftraggebern aus aller Welt, die schnell vor Ort sein müssen. Das ist ein entscheidender Standortfaktor. Ohne unseren Flughafen verlieren wir Aufträge – und damit auch Arbeitsplätze. Bleibt der Flughafen, entstehen dagegen neue Arbeitsplätze. Darum setzen sich auch Gewerkschaften für den Erhalt ein.
Unser Flughafen rettet Leben
Das Kieler Transplantationszentrum rettet täglich Leben. Spenderorgane müssen schnellstmöglich und unter allen Wetterbedingungen zu den Patienten, um eine erfolgreiche Transplantation zu garantieren. Das duldet keinen Aufschub und dort gibt es keine Alternative zu unserem Flughafen.
Unser Kiel – unser Flughafen
Ohne unseren Flughafen wäre Kiel die einzige Landeshauptstadt in Deutschland, die nicht direkt an die großen Märkte des Landes und Europa angeschlossen ist. Er gehört zu einem wirtschaftlich starken Zentrum in der Region dazu.
Unser Flughafen hat Potential
Wir schaffen auf unserem Flughafen neue Gewerbeflächen und damit auch neue Arbeitsplätze. In unserem „Airpark“ werden sich Unternehmen ansiedeln und die Kieler Feuerwehr wird ihre Nordwache dort errichten. Für den Bau von Wohnungen ist das Areal nicht geeignet. Der Rückbau und die Erschließung dafür würden 20 Jahre in Anspruch nehmen. Kiel braucht neuen Wohnraum schneller, und es stehen Flächen zur Verfügung, wo dies geht.
Unser Flughafen hat Zukunft
Wir werden die Elektrifizierung des Luftverkehrs in naher Zukunft erleben – leise, emissionsfrei, kostengünstig auf kurzen Strecken. Das eröffnet neue Perspektiven für kleine Flughäfen wie den unseren, auf dem Hybridmotorsegler starten und landen können, so es ihn dann noch gibt. Und denken wir an die Luftsportler und die Piloten in Ausbildung, die hätten keine Zukunft mehr in der Stadt.
Weitere Informationen auf www.proflughafen-kiel.de
Hinweis: Die genaue Frage zum Bürgerentscheid lautet: „Sind Sie dafür, dass der Verkehrslandeplatz Holtenau geschlossen und stattdessen auf dem Gelände ein mischgenutzter Stadtteil mit weitestmöglich kommunalem und gemeinnützigem Wohnungsbau und Gewerbe entwickelt wird?“