Ende November (am 29.11.) stimmen die Kieler über eine für Generationen einmalige Chance ab. Dann geht es um nichts weniger als die Frage: Wollen sie mit den Olympischen Segelwettbewerben 2024 Teil des größten Sportereignisses der Welt werden?
Bereits in den vergangenen Wochen hat die Kieler Olympia-Kampagne mehr und mehr Rückenwind bekommen. Befürworter aus Politik, Wirtschaft und Sport engagieren sich für die Bewerbung. Der Schleswig-Holsteinische Landtag hat zugesagt, die Bemühungen Hamburgs und Kiels um die Spiele zu unterstützen. Und auch die Kieler Ratsversammlung stimmte mit deutlicher Mehrheit für Olympische und mögliche Paralympische Segelwettbewerbe an der Förde.
1972 war Deutschland zuletzt Austragungsort der Spiele. Gesegelt wurde im Olympiazentrum Schilksee, das damals eigens für das Großereignis errichtet wurde. Noch heute ist Schilksee das bedeutendste Segelzentrum Nordeuropas. Bekommt Kiel für 2024 den Zuschlag, kann der Segel- und Freizeitstandort noch einmal profitieren. Denn die Planer haben hier einiges vor. Schilksee soll jedoch nicht von Grund auf neu erfunden werden. Warum auch – der Standort ist schließlich bewährt; allein zur Kieler Woche starten jedes Jahr 4000 Segler aus 50 Nationen und damit wesentlich mehr als bei Olympischen Spielen. Wo immer möglich, soll daher auf die bestehenden Bauten gesetzt werden. Neubauten sind nur dann geplant, wenn sie sinnvoll sind und wirtschaftlich nachgenutzt werden können. Denn Kiel verfolgt vor allem ein Ziel: kompakte, bescheidene, bürgernahe und nachhaltige Spiele.
Und die sollen nicht nur für Schilksee ein Gewinn werden. Investitionen in olympiabezogene Projekte, da sind sich die Befürworter sicher, werden in der ganzen Region Arbeitsplätze schaffen, die Infrastruktur stärken und viele weitere positive wirtschaftliche Effekte mit sich bringen.
Bei all dem basieren die olympischen Träume Kiels auf einer soliden Finanzierung: Die Landeshauptstadt rechnet mit Gesamtkosten in Höhe von 123 Millionen Euro, die Bund, Land und Stadt finanzieren müssen. Der Anteil Kiels liegt bei etwa 30 bis maximal 41 Millionen Euro. „Mit unserem realistischen Finanzierungskonzept und der deutlichen Unterstützung durch das Land liegen jetzt wichtige Fakten vor, auf deren Grundlage die Kielerinnen und Kieler ihre Entscheidung über die Kieler Bewerbung treffen können“, sagt Oberbürgermeister Ulf Kämpfer.
Diese Entscheidung steht am 29. November an, dem Tag des Bürgerentscheids. Ihre Stimme abgeben können alle stimmungsberechtigten Kieler ab 16 Jahren, auch eine Briefabstimmung ist möglich. Die Abstimmungsunterlagen werden Anfang November mit der Post versandt.
Bis zum Bürgerentscheid wird das Thema Olympia in Kiel noch allgegenwärtig sein. Im gesamten Stadtgebiet und auf zahlreichen Veranstaltungen werben die Stadt und ihre vielen Unterstützer in diesen Tagen noch einmal für ein Ja zu den Spielen. Alle Infos zum Thema Olympia in Kiel unter www.kiel.de/olympia.