25 Jahre Rendsburger Tafel sind 25 Jahre Barmherzigkeit. Das stellte Propst Matthias Krüger bei der Jubiläumsfeier heraus. Auf der anderen Seite sei es auch ein Skandal, dass es sie gibt und geben muss.
Tafeln sind keine Antwort auf strukturelle Armut, die es eben auch in so einem reichen Industrieland wie Deutschland gibt“, sagte Krüger. Tafeln seien eine diakonische Tat und gleichsam zeichenhaftes Handeln. Sie wiesen auf das Thema strukturelle Armut hin. In Rendsburg wird die Tafel seit mittlerweile 25 Jahren gebraucht. Sie wurde 1997 auf Anregung des damaligen Leiters des Diakonischen Amtes, Michael Wilde, und dem Leiter der evangelischen Beratungsstelle, Peter Ihle, gegründet. Damals begann die Tafel damit, in der Teeküche für Bedürftige zu kochen. Und sie wuchs, es wurden Ausgabestellen in Rendsburg und Umgebung eingerichtet und über die Jahre immer wieder neue Projekte angeschoben. Unter anderem die Kindertafel, eine Fest-Tafel für Bedürftige in der Adventszeit, Kochkurse oder die Helfende Masche.
Möglich nur durch Ehrenamt
Die vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen werden von einem ehrenamtlichen Koordinator oder einer Koordinatorin geleitet. Derzeit sind es Gitta Heinze und Holger Glimm. „Ohne das Ehrenamt wäre die Tafelarbeit nicht denkbar“, erläuterte Diana Marsche, Geschäftsführerin des Diakonischen Werks des Kirchenkreises Rendsburg-Eckernförde gGmbH, das heute die Rendsburger Tafel trägt. Als örtliches Zentrum der Tafelarbeit fungiert seit 2014 das ehemalige Ladengeschäft in der Bredstedter Straße 11 in Rendsburg. Hier werden die Lebensmittel gesammelt und jeden Freitag ausgegeben, von hier werden auch die vier Ausgabestellen in der Region versorgt. Zudem gibt es fünf Mal in der Woche in der Materialhofstraße 7 in Rendsburg eine warme Mahlzeit für bedürftige Menschen, die nicht selbst kochen können.
Nicht nur sozial, sondern auch nachhaltig
„Tafelarbeit bedeutet auch Rettung von Lebensmitteln, die ansonsten weggeworfen werden“,
erläuterte Diana Marsche.
Diese Lebensmittelspenden sind für die Arbeit wichtig. Ebenfalls essentiell sind die Geldspenden von verschiedenen Seiten – lokale, regionale und überregionale Unterstützer:innen hat die Tafel. Mehrere Kühlfahrzeuge konnten so finanziert werden, aber auch die regelmäßigen Kosten wie Miete, Strom und Heizkosten sowie der Sprit für die Fahrzeuge. Unterstützung sei auch weiterhin dringend nötig. Schließlich sei in den vergangenen Monaten die Zahl der Tafelgäste sprunghaft angestiegen – bei sinkendem Angebot durch die Lebensmittelmärkte der Region. Zudem stiegen auch bei der Tafel die Ausgaben, die Energiekosten spielten dabei eine große Rolle, sagte Marschke.