Kiel ist eine besondere Stadt - und genauso spannend und interessant sind die Bewohner. KIELerLEBEN stellt außergewöhnliche Kieler vor. Dieses Mal: Andrea Gastager, die Geschäftsführerin der TA.SH.
Es ist ein einmaliger Blick, den Andrea Gastager aus ihrem Büro des Sell-Speichers genießt: freie Sicht auf die Kieler Förde. Die täglich anlegende Color Line fährt zum Greifen nah an ihrem Fenster vorbei. „Ich liebe diese Stadt!“, sagt sie begeistert. Dass die Geschäftsführerin der Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein (TA.SH) aus Bad Reichenhall in Bayern kommt, hört man nicht mehr. Nach 15 Jahren in Schleswig-Holstein ist Gastager ein echtes Nordlicht.
Tschüß Bayern, hallo Ostsee
„Ich wollte immer mit Menschen und im Tourismus arbeiten“, erzählt die heute 48-Jährige und streicht sich ihre dunklen, kinnlangen Haare hinters Ohr. Diesen Wunsch hat sie sich erfüllt. Nach einer Ausbildung zur Hotelfachfrau an der Steigenberger Hotelfachschule begann ihre Karriere klassisch in der Tourist-Information ihrer Heimatstadt. Hier zeigte sie Besuchern die schönsten Ecken der Region und ließ sich zur Touristikfachwirtin weiterbilden. „Egal ob privat oder beruflich“, sagt sie, „man sollte nie aufhören, dazuzulernen!“ Das tat sie auch nicht, als sie 2000 vom tiefen Süden an die Ostsee zog und in Lübeck erst als Marketingleiterin und ab 2007 als Geschäftsführerin der Lübeck und Travemünde Marketing GmbH die touristischen Geschicke leitete. Im Juli 2014 wechselte sie von der Hanse- in die Landeshauptstadt. Als Geschäftsführerin der TA.SH ist die 1,60 Meter große Gastager heute nicht mehr nur für das Marketing einer Stadt, sondern eines ganzen Bundeslandes verantwortlich. „Des schönsten überhaupt“, sagt sie und lächelt sympathisch.
Zuhause in Schleswig-Holstein
Nach ihrem Beginn bei der TA.SH entschloss sich Gastager zu einer ungewöhnlichen Aktion: Drei Monate lang fuhr sie quer durch Schleswig-Holstein, von Flensburg nach Pinneberg, von Glücksstadt nach Eckernförde. „Ich wollte das Land und die Menschen kennenlernen.“ Auch einige Geheimtipps hat sie entdeckt, die sie auf ihrem Blog „Glücksküstenschnack“ verrät. „Besonders mag ich das Café Grünlund direkt an der Schlei mit großartiger Kunst und leckerem Kuchen“, verrät sie. Hier kann sie entspannen – fast genauso gut wie beim Yoga oder bei der Gartenarbeit. „Ich stamme aus einer Handwerkerfamilie. Mein Großvater war Malermeister, mein Vater Goldschmied. Ich mag es, mit den Händen zu arbeiten.“ Mit Liebe hat sie ihren Garten angelegt. Ihr Fernweh zeigt sich in den asiatischen und mediterranen Beeten. Reisen ist Beruf und Hobby. „Es ist wunderbar“, sagt sie, und ihre Augen beginnen zu leuchten. „Doch am Schönsten ist es zuhause!“
Lifestyle mit Andrea Gastager:
Restaurant: Am liebsten das Pastis. Es ist ein kleines Stück Frankreich in Kiel.
Uhr: Trage ich nicht. Sie stört mich und ich möchte gerne frei sein.
Objekt: Ein kleines Olivenholzkreuz aus Notre-Dame de Paris, das ich immer bei mir trage.
Schlaf: Tief und fest. Ich bin ein Nachtmensch und würde manchmal gerne mehr schlafen.
Auto: Ich liebe kleine, knuffige Autos. Aktuell fahre ich einen weißen Mini.
Entspannung: Am besten entspanne ich bei der Gartenarbeit.
Spleen: Mein Küchenrollentick. Ich verbrauche viel zu viele Rollen!
After Work: Versuche ich immer zu entspannen.
Handy: iPhone. Es ist mein mobiles Büro.
Ziel: Achtsam sein und die kleinen Momente genießen.
Urlaub: Als Nächstes geht es nach Istanbul.