Mit viel Herzblut gehen Renate Scharafat und Sandra Dalisda ihrer Leidenschaft als Geburtsbegleiterin (Doula) nach und sind damit eine große Stütze für werdende Eltern während der Entbindung.
„Während einer Geburt gibt es Situationen, in denen man Stärke braucht und trotzdem Ruhe für das Paar ausstrahlen sollte. Am Ende ist aber natürlich immer die entbindende Frau die Stärkste in der Gesamtsituation. Dafür, dass sie diese Stärke beibehält und sich dabei wohl fühlt, sind wir da.“
Renate Scharafat aus Heikendorf und Sandra Dalisda aus Kiel merkt man an, dass ihre Arbeit als Doula eine Herzensarbeit für sie ist, zu der sie sich berufen fühlen. Sie strahlen eine enorme Kraft aus, die eine Mischung aus Optimismus und Lebenserfahrung zu sein scheint. Beide wollten früher schon Hebamme werden, aber schlugen dann doch andere Berufswege ein. Jetzt sind sie mit dieser Nische als Doula sehr glücklich.
Das Wort „Doula“ kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet „Diener der Gebärenden“. Es beruht also auf einer sehr alten Tradition, die man nun seit einigen Jahren wieder aufleben lässt. Den Unterschied zur Hebamme fasst Sandra Dalisda treffend zusammen: „Wir übernehmen keine medizinischen Aufgaben. Daher sind wir eine Ergänzung zur Hebamme und keinesfalls eine Konkurrenz. Wir kümmern uns allein um das Wohlbefinden der Mutter und des Vaters.“
Für viele Frauen kann es sehr hilfreich sein, wenn eine Doula sie unterstützt, weil diese während der gesamten Geburt an der Seite der Gebärenden bleibt. Doulas sind etwas distanzierter und haben Ideen und Methoden im Gepäck, die während der Entbindung für Ablenkung und Linderung der Schmerzen sorgen können. „Das ist ganz weitreichend, je nachdem, was die Frau möchte. Wir geben der Gebärenden und auch ihrem Partner einfach Mut und sind eine Stütze“, so Sandra Dalisda. „Auch das aktive Zuhören ist von großer Bedeutung“, ergänzt Renate Scharafat ihre Freundin.
Die amerikanischen Professoren Kennell und Marshall haben sich mit dem Phänomen Doula beschäftigt und in Studien bewiesen, dass durch eine kontinuierliche Begleitung die Geburtsdauer verkürzt, die Eingriffsrate gesenkt sowie der Bedarf nach Schmerzmitteln reduziert werden kann.
Die Kosten für die Doula-Begleitung sind eine Privatleistung. Das Erstgespräch ist unverbindlich und natürlich wichtig, um zu sehen, ob die Chemie überhaupt stimmt. „Eine Geburt ist der wohl intimste Moment für eine Frau. Da ist es schon das A und O, dass man sich gegenseitig ,riechen‘ kann“, erklärt Renate Scharafat schmunzelnd. Das Komplettpaket der Geburtsbegleitung umfasst zwei bis drei Vortreffen, die Rufbereitschaft 14 Tage vor und nach dem Stichtag sowie ein bis zwei Nachtreffen und kostet bei den Kieler Doulas 450 Euro. Lächelnd stellt Renate Scharafat fest: „Wir würden uns sehr freuen, wenn mehr Schwangere auf uns aufmerksam werden und außerdem geburtserfahrene Frauen Lust bekommen, eine Ausbildung zur Doula zu absolvieren.“
Mehr Infos über die Arbeit der Doulas
www.doulas-in-deutschland.de
www.doula-kiel.de oder über renatescharafat@aol.de.
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