- Das Team von „Mach Mittag“: Daniel Karasek, Angelika Volquartz, Tatjana Moll und Peter Willer (v. li.)
Eine enorme Anzahl an Kielern engagiert sich gegen den Kinderhunger in ihrer Heimatstadt. Die Initiative „Mach Mittag“ wirbt um Spenden, um allen Kieler Kindern ein warmes Mittagessen zu ermöglichen.
Der Bedarf ist dabei hoch: Derzeit erreicht die Förderung alle Kieler Kinder, die einen Anspruch auf das Bildungs- und Teilhabepaket der Bundesregierung haben. Damit ist eine Spendensumme von 489.000 Euro im Jahr nötig. Das Mittagessen für bedürftige Kinder wurde von dem Unternehmerehepaar Murmann und Angelika Volquartz, der ehemaligen Oberbürgermeisterin Kiels, auf den Weg gebracht. Das Ehepaar Murmann spendete dabei eine beachtliche Summe. Dieses Geld ist jetzt im wahrsten Sinne des Wortes „aufgegessen“. Um die Unterstützung fortführen zu können, wird seit Februar 2014 um private Spendenmittel geworben. Die Kampagne „Mach Mittag“ startete im Juni 2015. Seitdem wurden 411.000 Euro gespendet. „Auch wenn der Betrag noch nicht ausreicht, ist dies eine tolle Summe und wir danken jedem einzelnen Spender für seinen Beitrag“, so Initiatorin Angelika Volquartz.
Bei „Mach Mittag“ geht es vor allem darum, dass Kinder mit leerem Magen nicht gut lernen können. Darüber hinaus schafft das gemeinsame Mittagessen ein Gemeinschaftsgefühl, welches nicht jedes Kind zuhause in der Familie erlebt. „Mach Mittag“ wirbt daher um Spendengelder, damit alle Kieler Kinder in der Schule am Mittagessen teilnehmen können. In der Landeshauptstadt ist der Bedarf besonders hoch: In Kiel ist jedes dritte Kind von Armut betroffen. Besonders kritisch ist die Situation in Gaarden und Mettenhof. Dort leben über die Hälfte der Kinder von weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens und gelten damit als arm.
Neben vielen Privatpersonen, die zum Teil als Mittagspaten monatlich spenden, gab es seit Kampagnenstart auch immer wieder Unternehmen, Initiativen und bekannte Persönlichkeiten, die sich gegen den Kinderhunger in Kiel engagierten. Im November 2016 etwa nahm Angelika Volquartz von Tennis-Profi Angelique Kerber einen Scheck in Höhe von 5.000 US-Dollar (4.446 Euro) entgegen. Dies ist für die Initiative deshalb von so hoher Bedeutung, weil Kerber das Geld als Gewinnerin des US Open Sportsmanship Awards an eine gemeinnützige Organisation ihrer Wahl spenden durfte. Dass sie dabei „Mach Mittag“ bedachte, zeugt von einer sehr guten Kommunikation (Kerber wurde über Facebook auf „Mach Mittag“ aufmerksam) und zeigt, wie bodenständig und heimatverbunden sie ist.
Die Ziele für „Mach Mittag“ für das Jahr 2017 und darüber hinaus sind groß. Langfristig muss es gelingen, dass Kinder in der gesamten Bundesrepublik ganz selbstverständlich ein warmes Mittagessen erhalten – ohne dass eine Zuzahlung seitens der Eltern notwendig ist. „In Skandinavien gelingt dies bereits. Hier ist nun die Politik gefragt – das Thema Bildung muss unbedingt eine Priorität im Bundeshaushalt haben“, so Angelika Volquartz.
Weitere Infos zu „Mach Mittag“
www.machmittag-kiel.de
www.facebook.com/machmittag.kiel
Spendenkonto
Förde Sparkasse, IBAN: DE61 2105 0170 1002 4762 14, BIC: NOLADE21KIE, Verwendungszweck: „Mach Mittag“