2 Tage – 10 Bühnen – 50 Konzerte: Der Hamburger Hafen ist am 27. und 28. Mai Umschlagplatz für Jazz aus aller Welt – beim ELBJAZZ Festival. Jazz in all seinen Facetten zu präsentieren und dabei neue Hörer für diese Musik zu begeistern, ist das Hauptanliegen des Festivals. Der Begriff Jazz wird an der Elbe lustvoll ausgeweitet – und über das Programm werden dabei nicht nur eingeschworene Jazzliebhaber, sondern auch junge Musikfans angesprochen.
Am deutlichsten wird dies bei Paolo Nutini. Der schottische Singer-Songwriter swingt bei „Pencil Full Of Lead“, als wäre er in New Orleans aufgewachsen. Jazzlegenden wie Louis Armstrong und Cab Calloway sind für ihn die Größten. Aber er wird nach Hamburg auch seine „New Shoes“ mitbringen und andere Songs vom Album „Sunny Side Up“, das ihn an die Spitze der britischen Charts gebracht hat. Zumindest beim weiblichen Publikum dürften es Bands auf anderen Bühnen schwer haben, solange Paolo am Samstag auf der Hauptbühne zu Gange ist.
Paolo Nutini Foto: Warner Music
Einer, der sicher sein kann, zur gleichen Zeit trotzdem nicht nur für Jungs zu spielen, ist Nicola Conte: Der Remixer und DJ aus Bari spielt bei ELBJAZZ 2011 den Doppelagenten. Zuerst tritt er als Gitarrist und Leader mit den Nu Jazz-Bossa Nova-„Rituals“ seiner energischen Live-Combo in Aktion – spektakuläre Guestvocals von Nailah und Gregory Porter (beide aus den USA, aber NICHT verwandt!) inbegriffen. Anschließend sorgt er mit einem grandios unberechen-baren DJ-Set dafür, dass die Mojo Night in der Blohm + Voss Werfthalle zum Abschluss des Festivals eines der absoluten Highlights werden dürfte. Als deren MC tritt der ehemalige Galliano-Frontmann Rob Gallagher alias Earl Zinger in Aktion. Wenn er kommentiert, was die Original Jazz Rockers aus seligen Kiezclub-Zeiten derzeit am liebsten auflegen, dürfte er sich einmal mehr als Meister der gewitzten Spontanprosa erweisen.
Mo’ Horizons aus „Bosshanover“ bringen die Sängerin Denise M’Baye mit, das Ensemble du Verre einen abenteuerlichen Mix aus Cut & Paste und live Gespieltem – und weil auf dem Werftgelände von Blohm + Voss niemand lärmverstört nach Ordnungshütern ruft, dürfte die zweite Festivalnacht mindestens bis drei Uhr dauern.
Wer wird vor allem ein junges ELBJAZZ-Publikum sonst noch glücklich machen? Der rappende Saxophonist Soweto Kinch aus London, die Gitarrenexperimente des Norwegers Stian Westerhus oder die Band Polar Bear, bei der schon der Name jazzferne Einflüsse signalisiert, die von Punk bis Death Metal reichen. Das ebenfalls aus England stammende Kollektiv Fringe Magnetic in schräger Besetzung mit gleich zwei Klarinetten, Streichern und dem Trompeter von Jamie Cullum.
Wer wird vor allem ein junges ELBJAZZ-Publikum sonst noch glücklich machen? Der rappende Saxophonist Soweto Kinch aus London, die Gitarrenexperimente des Norwegers Stian Westerhus oder die Band Polar Bear, bei der schon der Name jazzferne Einflüsse signalisiert, die von Punk bis Death Metal reichen. Das ebenfalls aus England stammende Kollektiv Fringe Magnetic in schräger Besetzung mit gleich zwei Klarinetten, Streichern und dem Trompeter von Jamie Cullum.
Polar Bear Foto: Steve Gullick
Vielsagend ist auch der Name von Balkanoid aus Hamburg, die wie ein partytauglicher Mix aus Miss Platnum und Goran Bregovic klingen. Das Quartett des Keyboarders Lars Duppler, der ursprünglich aus Island stammt – wie heute noch sein Gastsänger Pétur Ben: „vom Sound her Rock, vom Spirit eher Jazz“ (Duppler).
Die Band des hierzulande mit der Funk Unit von Nils Landgren bekannt gewordenen Sängers, Rappers und Multi-Instrumentalisten Magnum Coltrane Price. Die Marvelous Jazz Boys, ein neues Projekt des Shreefpunk-Trompeters Matthias Schriefl.Bläserbetonte Grooves und Beats der holländischen Formation Monsieur Dubois, die gerade mit ihrem Album „Slow Bombastic“ Aufsehen erregt. Der Zen-Funk von Nik Bärtsch’s Ronin aus der Schweiz. Oder auch die Hip-Hop-Jazz-Grooves der aus Berlin und Hamburg stammenden Band The Burhorn samt experimentierfreudiger Sängerin.
Und dann wären da noch das Groove-Kollektiv Diazpora, die Sängerin Menina Loop (beide auf der Hochschul-Bühne), diverse Hamburger DJs von Supergid bis Raphaël Marionneau und zwei weltweit gefragte Downbeat-Spezialisten: Der Set von Boozoo Bajou freitags ab Mitternacht auf der MS Stubnitz könnte allerdings gegen Ende deutlich an Fahrt gewinnen. Grooves also, so weit Auge und Ohr reichen. Und doch hat das ELBJAZZ Team keine Zweifel daran, dass die Generation 25 minus auch mit Jazzacts im engeren Sinn von Kurt Elling über Bojan Z bis zu Maria João rundum glücklich werden wird.
Das komplette Künstler-Line up des ELBJAZZ Festivals 2011*:
Charlie Haden Quartet West * Klaus Doldinger’s Passport * Paolo Nutini * Kurt Elling * Nils Landgren Funk Unit * Maria João & Mário Laginha * Nik Bärtsch’s Ronin * Don Grusin * Bojan Z * Wawau Adler & Pee Wee Ellis * Vladyslav Sendecki * Helge Sunde Ensemble Denada * Yaron Herman * Fringe Magnetic * NDR Bigband Hafensinfonie * Nicola Conte * Soweto Kinch * Sidsel Endresen * Phronesis * Stian Westerhus * Mathias Eick * Azymuth * Balkanoid * Christian Elsässer Trio * Bernd Heitzler Bass Trio * Ivo Neame Quartet * Jeanette Lindström * Magnum Coltrane Price * Clara Ponty * Monsieur Dubois * Cécile Verny Quartet * Tingvall Trio * Mo’ Horizons * Zanussi Five * Mojo Club * Boozoo Bajou* Nighthawks * The Burhorn * Ian Shaw * Céline Rudolph * Coco Zhao & Le Spin Ovale * Colin Vallon Trio * Gabby Young & Other Animals * Lars Duppler Raetur * Polar Bear * Danielsson und Ingfried Hoffmann * Nils Wülker & Arne Jansen * Paul Zauner Quintett * Jonas Schoen * Gregory Porter * The Taal Tantra Experience
KIELerLEBEN verlost 2x2-Karten für das ELBJAZZ Festival. Einfach bis zum 26. Mai eine E-Mail mit dem Betreff „ELBJAZZ“ an gewinnspiel@kielerleben.de senden, Adresse und Telefonnummer nicht vergessen und gewinnen!
Die für beide Festivaltage gültigen Kombitickets gibt es zum Preis von 59,90 Euro. Tagestickets kosten 39,90 Euro. Karten sind an allen Vorverkaufsstellen, online unter www.elbjazz.de sowie über die ELBJAZZ-Hotlines 01805 - 853 852 und 01805 - 626 280 (je 0,14 Euro/Min. aus dem dt. Festnetz / Mobilfunk max. 0,42 Euro/Min., Mo.-Fr. 10-18 Uhr) erhältlich.