Sie hat den Look der Kieler Woche 2018 kreiert: Verena Panholzer. Die kreative Wienerin hat sich im Designwettberwerb gegen die vier weiteren nominierten Designer durchgesetzt. Wir haben mit der Künstlerin über ihre Arbeit, Inspiration und ihre Eindrücke zur Kieler Woche gesprochen
KIELerleben: Die nominierten Designer werden immer zu der laufenden Kieler Woche eingeladen. Wie haben Sie die größte Segelveranstaltung der Welt erlebt?
Verena Panholzer: Grandios. Auch das Kennenlernen aller Designer macht den Wettbewerb nicht zum Wettbewerb, sondern vielmehr zu einem Kurzurlaub.
Inwiefern hat der Aufenthalt in Kiel Einfluss auf die Entwürfe genommen?
Ich denke, man muss zum Teil der Kieler Woche werden, um sich hineinversetzen zu können. Es handelt sich nicht nur um ein Segelevent, sondern um ein riesengroßes Outdoorfestival. Das wäre mir ohne einen Besuch vor Ort wahrscheinlich nicht ganz klar gewesen. Ausschlaggebend war das Gefühl während einer Bootsfahrt – Freiheit, Neugierde, Spaß. Genau dies galt es einzufangen.
Was macht das Gewinner-Design aus? Woran erkennt man die besondere Note ihres Studios „Es“?
„Es“ ist vielseitig. Das Design der Kieler Woche lebt genau von dieser Abwechslung, kein Element ist wie das andere. Wir möchten uns von Mittelmäßigkeit und Einheitsbrei distanzieren, weshalb die Umsetzung sehr intuitiv erfolgt. Nichts darin ist konstruiert. So wirkt es dann, als ob Wind und Wellen auf die unterschiedlichen Merchandise-Elemente überschwappen. Wir haben bewusst einen sehr spielerischen und illustrativen Umgang gewählt. Wichtig war uns das Wechselspiel und der Dialog zwischen Wind, Wellen und Seglern.
Was war das für ein Gefühl, als der Anruf mit der Botschaft, dass Sie gewonnen haben, einging?
Ich war sehr überrascht – und natürlich erfreut! Beim ersten Anruf war ich gar nicht im Studio, sondern auf einem Kundentermin. Dadurch, dass ich den Zeitpunkt der Jurysitzung nicht mehr ganz genau im Kopf hatte, war der Anruf dann natürlich umso erfreulicher. Schon allein dabei gewesen zu sein, war eine große Ehre, ich hätte es jedem einzelnen Teilnehmer gegönnt.
Was bedeutet der Sieg für Sie?
Er stellt eine neue kreative Herausforderung dar. Man bekommt schließlich nicht oft die Möglichkeit, für eines der größten Segelevents der Welt zu arbeiten.
Werden Sie bei der Kieler Woche 2018 anreisen, um Ihre Entwürfe, die überall in der Stadt auftauchen, zu sehen?
Ja, natürlich – darauf freue ich mich schon sehr. Es ist ein tolles Gefühl, eine so große Veranstaltung auf diese Art zu prägen.
Das Interview führte Lisa Beusch