Das Abitur in der Tasche – und nun? Für die 19-jährige Insa Olshausen aus Kirchbarkau hat im September das Abenteuer Afrika begonnen. KIELerLEBEN berichtet regelmäßig von ihren Erfahrungen.
„Nach der Schule wollte ich etwas völlig anderes machen“, erzählt Insa Olshausen kurz vor ihrer Abreise nach Mosambik. „Ich fand es schon immer spannend, mal ganz weit wegzufahren und in einem fremden Land allein klarzukommen.“ Deshalb entschied sich die 19-Jährige nach ihrem Abitur an der Ricarda-Huch-Schule Kiel dafür, ein Jahr lang in Afrika zu leben. Dort möchte sie nicht nur Land und Leute kennenlernen, sondern sich auch sozial engagieren.
Auf einer Infoveranstaltung der Agentur für Arbeit erfuhr Insa vom „weltwärts“-Programm. Nach der Bewerbung für diesen entwicklungspolitischen Freiwilligendienst erhielt sie einen Platz im „Ingrid Chawner Juvenile Centre“ in Mosambiks Landeshauptstadt Maputo. In diesem heimähnlichen Zentrum wird Straßenkindern neben Unterkunft und Verpflegung auch ein Freizeitprogramm mit Musik und Sport sowie Weiterbildungsmöglichkeiten, beispielsweise Englischkurse, geboten. „Wie mein Arbeitstag genau aussehen wird, weiß ich noch nicht“, berichtet die Abiturientin. „Aber genau das macht es so spannend.“ Neben aller Vorfreude schwingt jedoch auch ein wenig Angst vor der großen Herausforderung mit. „Es wird bestimmt nicht leicht für mich, mit den Geschichten der Straßenkinder und dem vielen Leid in Afrika umzugehen.“
Doch das lässt die Kirchbarkauerin auf sich zukommen. Abgelenkt wurde sie in den letzten Wochen durch die aufwändige Vorbereitung. Nicht nur ein zehntägiges Seminar in Berlin zur Einstimmung auf die Zeit in Afrika stand auf dem Programm, auch das Visum musste beantragt werden. „Außerdem habe ich mich unter anderem gegen Gelbfieber impfen lassen.“ Neben der Reiseapotheke mit reichlich Mückenschutz sind auch Fotos von Familie, Freunden und dem Haus in Kirchbarkau mit im Gepäck. „Falls ich Heimweh bekomme“, begründet Insa, „und damit ich in Afrika allen zeigen kann, wo ich wohne.“
Und was sagen die anderen zu ihrem Auslandsjahr? „Die meisten finden es mutig, dass ich nach Mosambik gehe, und freuen sich für mich. Meine Eltern machen sich natürlich ein bisschen Sorgen.“ Angesichts der noch ungeklärten Wohnsituation nicht unbegründet: Denn die junge Frau wird erst vor Ort erfahren, welche afrikanische Gastfamilie sie bei sich aufnehmen wird. Ein echtes Abenteuer Afrika eben!