Nachdem der THW Kiel am Donnerstagabend in der VELUX EHF Champions League die Konkurrenz aus dem rumänischen Constanta mit einem stattlichen 36:15 nach Hause geschickt hatte, setzten die Kieler ihren Torrausch am Sonntagnachmittag fort. Die Gäste von Frisch Auf! Göppingen mussten mit einer 36:25-Schlappe die Heimreise antreten.
Das Spiel begann, wie so oft, mit einem Jicha-Kracher, der mit mehr als 100 km/h im gegnerischen Gehäuse einschlug. Gislason hatte mit Omeyer, Klein, Sprenger, Ilic, Ahlm und Wiencek und Zeitz im Abwehr-Angriffwechsel eine schlagkräftige Truppe auf's Parkett geschickt, die zunächst gegen den kompakten Abwehrverbund der Gäste keine richtig guten Ideen hatte und die Göppinger nicht nennenswert distanzieren konnte. Der starke Bastian Rutschmann im Tor der Badener kaufte den Zebra-Assen um Jicha in der Anfangsphase zahlreiche Chancen ab und hielt sein Team im Spiel. Als Gislason in der 16. Minute Daniel Narcisse auf's Parkett schickte, kam ein wenig frischer Wind ins Spiel.
Die Frisch Auf! Abwehr agierte hart und oftmals über die Grenze des erlaubten hinaus und fing sich mit dieser recht rustikalen Deckungsvariante zahlreiche Zwei-Minuten-Strafen ein. Ihre Überzahl konnten die Zebras immer wieder nutzen, um sich bis zur Pause doch noch mit sieben Toren abzusetzen.
Das Spiel nahm einen, für den THW typischen Verlauf: Man ließ den Gegner mitspielen, ließ jedoch keinen Zweifel daran aufkommen, wer der Herr im Hause ist. Mit Spielwitz und Spaß am Handballspielen zauberten die THW-Akteure das Runde ins Eckige. Gudjon Valur Sigurdsson, Toft Hansen, Ekberg - sämtliche Neuzugänge setzten Akzente, allen voran Marko Vujin. Der unauffällige Serbe zeigte, dass ihm das Training mit seinem "Hammer"-Kollegen Christian Zeitz gut zu tun scheint und sorgte für die Geschwindigkeits-Bestmarke des Abends: Er feuerte neben einem 106 km/h-Siebenmeter ein 108 km/h-Geschoss aus dem Rückraum ab und sorgte mit diesem Treffer für die erste Zehn-Tore-Führung (51. Spielminute).
Dass in dieser Phase des Spiels nichts mehr anbrannte, gehört beim THW zum guten Ton, letztlich stand ein 35:24 zu Buche, das Göppingen wohl verschmerzen konnte. "Nach Kiel kommt keine Mannschaft mit großen Hoffnungen", gab Kult-Coach "Petko" nach dem Spiel unumwunden zu.
Kiels Trainer Alfred Gislason war mit dem Resultat ebenfalls zufrieden, haderte allerdings zurecht mit den ungewohnt vielen technischen Fehlern und der Siebenmeterquote, die an diesem Nachmittag unterirdisch war. "Das war auf beiden Seiten ungewöhnlich viel, das müssen wir nächstes Mal viel besser machen. Dennoch konnten wir heute einen weiteren Schritt machen und unsere Neuzugänge wieder etwas mehr integrieren."