Der THW Kiel schwimmt im Jahr 2013 weiter auf der Erfolgswelle. Mit einer starken Offensiv-Vorstellung und einem letztlich vollkommen verdienten 40:33-Sieg schickten die „Zebras“ die Berliner Füchse zurück an die Spree und eroberten sich – zumindest vorübergehend – die Tabellenspitze. Lediglich bis zur 20. Minute sahen die munter aufgelegten Fans ein rassiges und umkämpftes Spiel, dessen Ausgang bis dato völlig offen war.
Beide Mannschaften legten entschlossen und torhungrig los – es waren keine zwei Minuten gespielt, da hatte jedes der beiden Teams bereits zwei Treffer auf dem Torkonto verbucht.
Das schnelle Spiel ging jedoch auf Kieler Seite zunächst zu Lasten der Konzentration, zwei technische Fehler ließen die Gäste durch Laen und Rechtsaußen Sellin auf 4:2 (4. Spielminute) erhöhen.
Doch Thierry Omeyer vereitelte mit einer tollen Doppelparade gegen Sellin und Spoljaric den fünften Berliner Treffer und leitete das erste Feuerwerk seiner Mannschaft ein: Narcisse tankte sich per zweiter Welle zum 3:4 durch, Omeyer parierte gegen Nincevic und Vujin glich mit einem famosen Sprungwurf aus. Eine Jicha-Ahlm-Kombination, so wie eine tolle Zusammenarbeit zwischen Omeyer und seinem flinken Außen Klein sorgten für das 6:4 und für erste Jubelstürme auf der Tribüne.
Weiter absetzen konnten sich die Zebras dennoch vorerst nicht. Auch Berlin hatte viel Spielfreude mit an die Förde gebracht und nutzte Lücken im Kieler Abwehrverbund konsequent. Auch der Wechsel von einer offensiven 3:2:1-Deckung hin zu einer defensiveren 6:0 ließ die Füchse kalt, der starke Igropulo hatte den Kieler Vorsprung in der 11. Minute wieder wett gemacht, nach zwischenzeitlichen Führungswechseln zeigte sich auch bei einer Momentaufnahme zehn Minuten später noch ein ausgeglichenes Ergebnis auf der Anzeigentafel – 15:15.
Alfred Gislason brachte nun Andreas Palicka für den zunehmend glücklosen Thierry Omeyer, außerdem kehrte Daniel Narcisse aufs Parkett und an die Spitze der 3:2:1-Deckung zurück. Mit Erfolg: Bis zur Pause holten die Zebras dank vieler schöner Einzelaktionen und Kombinationen in erster und zweiter Welle eine Vier-Tore-Vorsprung raus und zeigten sich als torhungrige Gastgeber: 22:18 stand es zur Halbzeit.
Während der Halbzeitpause hatte scheinbar jemand das heimische Tor verrückt, anders war die anfängliche Schwächeperiode der Kieler kaum zu erklären. Zeitz, Jicha und Sprenger verfehlten den Kasten um einige Meter, die Berliner konnten diese Fehler jedoch nicht nutzen und selbst in Zählbares ummünzen.
Zeitz per Sprungwurf und Ilic per Gegenstoß auf erhöhten auf 24:19. Besonders Christian Zeitz drehte nun auf, aber auch der Rest der Mannschaft verdiente sich weiterhin Fleißpunkte. So auch Gudjon Valur Sigurdsson, der nach einem Spoljaric-Block gegen Narcisse blitzschnell zurück eilte und dem verdutzten Sellin kurz vor dem Konter-Abschluss den Ball wegtippte. Sigurdsson war es auch, der mit zwei Treffer auf 27:21 erhöhte, und nach einer feinen Einzelaktion Jichas zum 29:22 (40.) war bereits eine Vorentscheidung gefallen.
Auch aus Sicht der Gäste schien der Abend gelaufen, die restlichen zwanzig Minuten wurden aus Kieler Sicht zu Kabinettsstückchen genutzt, die Füchse ließen ihre Chance auf deutliche Ergebniskosmetik auch während einer doppelten Überzahlsituation auf dem Kieler Parkett liegen.
Am kommenden Sonntag wollen die "Zebras" dann den 20. Bundesligasieg der Saison feiern. Um 17.30 Uhr ist der THW Kiel dann beim aktuellen Tabellenachten SC Magdeburg zu Gast.