Für eine Teilnahme am Eurovision Song Contest hat es zwar nicht gereicht, trotzdem startet der 21-jährige Christian Durstewitz mit seinem Debütalbum „Let me sing“ nun voll durch. KIElerLEBEN traf den „Unser Star für Oslo“-Drittplatzierten zum Gespräch bei delta radio.
Chucks, Kapuzenpulli, abgewetzte schwarze Bikerjacke, Dreitagebart und sein Markenzeichen: die wilden Locken, die unter seiner Mütze hervorquellen. Dazu ein verschmitztes Grinsen und immer ein flotter Spruch auf den Lippen. Das ist Christian Durstewitz: locker, unkonventionell und frei von Starallüren.
Und das, obwohl sein Gesicht seit Stefan Raabs Erfolgsshow „Unser Star für Oslo“ vielen bekannt sein dürfte. Beim Eurovision Song Contest angetreten ist er zwar nicht, sondern Lena Meyer-Landrut, ein musikalisches Sprungbrett war die Sendung für den 21-jährigen Hessen aber allemal. Schon während der Show präsentierte er seine eigenen Songs, die ihn auf den dritten Platz katapultierten.
Mit seinem Debüt-Album „Let me sing“ im Gepäck, machte der Künstler nun auch im Kieler Radiozentrum Halt. Schon mit vier habe er seinen ersten Song geschrieben, erzählt er, und sich im Laufe der Zeit unzählige Instrumente größtenteils selbst beigebracht: Klavier, Gitarre, Bass-Gitarre, E-Gitarre, Ukulele, Schlagzeug, Mundharmonika und Kontrabass. Obwohl sein Vater Operntenor ist, habe er seinen Weg zur Musik ganz alleine gefunden. „Aber es war schwer, sich in Altenlotheim als Musiker durchzusetzen“, berichtet der junge Mann, der von seinen Fans liebevoll „Dursti“ genannt wird.
In dem hessischen Provinznest spielte er in Schülerbands und trat auf Dorffesten auf. An den großen Durchbruch glaubte er nicht. Deshalb habe er brav sein Abitur gemacht und sich für den Studiengang „Film und Fernsehen“ eingeschrieben. Doch dann kam der Aufruf für „Unser Star für Oslo“. „Ich konnte kaum glauben, dass ich dabei bin“, erinnert sich der Sänger, der von Anfang an zu den Favoriten zählte. Besonders Stefan Raab lobte ihn für seine Individualität und seine selbst geschriebenen Songs.
Kein Wunder also, dass für Christian Durstewitz nach der Show nicht Schluss war. „Brainpool“, Raabs Produktionsfirma, nahm ihn unter Vertrag und stellte ihn ein paar Leuten vor. Schon war der Plattenvertrag mit Universal in der Tasche und die meisten Songs bereits in der Warteposition. „Ich schreibe ungefähr vier bis fünf neue Songs pro Woche. Davon haben wir uns die besten fürs Album ausgesucht.“
Entstanden ist eine Mischung aus unterschiedlichen Musikrichtungen: von Pop über Rock bis hin zu Electro. „Mein Stil ist, dass ich keinen habe“, erklärt „Dursti“ lachend. „Ich finde bei Alben nichts langweiliger, als wenn ein Song dem anderen gleicht. Meine Songs sind alle unterschiedlich.“ Oft werde ihm vorgeworfen, seine Lieder würden textlich keinen Sinn ergeben oder seien nicht tiefgründig genug. „Ich mache eben gern Spaßsongs“, begründet er, „und will mit meiner Musik nicht die Welt verbessern wie zum Beispiel Xavier Naidoo.“ Nicht nur er selbst, auch seine Songs seien „immer ein bisschen ballaballa“.
Ein Augenzwinkern beweist der Künstler auch bei seinem neuen Musikvideo von „Stalker“, wo er selbst in die Rolle des durchgedrehten Stalkers schlüpft. Einen eigenen Stalker hat er trotz seiner wachsenden Popularität zum Glück noch nicht, aber auf seiner Konzerttournee Anfang nächsten Jahres wird der 21-Jährige sicherlich viele treue Fanherzen dazugewinnen.
Konzerttermine:
18.02.2011 Bremen, Kulturzentrum Lagerhaus
19.02.2011 Hamburg, Beatlemania
Tickets über www.christiandurstewitz.de.
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