Im Sommer schlagen die Herzen höher. KIELerLEBEN sprach mit Flirttrainerin Nina Deißler über das Thema Flirten und ließ sich dabei hilfreiche Tipps für den Sommer geben.KIELerLEBEN: Frau Deißler, Sie bieten Flirtseminare an. Was vermitteln Sie den Teilnehmern?
Nina Deißler: Ich versuche bei der Kontaktaufnahme zu helfen. Viele Menschen haben einen eingebauten „Abstandhalter”. Durch das Kommunizieren innerhalb der Gruppe lernen die Teilnehmer, leichter mit anderen Menschen in Kontakt zu treten. Eine Übung in meinem Seminar ist zum Beispiel das Aufnehmen und Geben von Blickkontakt: Dadurch wird es einfacher, nicht wegzuschauen, wenn ein potentieller Flirtkandidat in Sicht ist.
Was ist das größte Problem, welches Ihre Teilnehmer schildern?
Die unterschiedliche Wahrnehmung. Ich hatte eine bildhübsche Frau im Seminar, die nicht angesprochen wurde. Ihr war nicht bewusst, dass sie vorher Signale senden muss. Das ist das Paradoxe. Je mehr die Menschen interessiert sind, desto weiter gehen sie auf Abstand.
Unterscheiden sich Männer und Frauen da in ihrem Verhalten?
Frauen sind misstrauischer und können schlecht „Nein“ sagen. Ihre Art von „Nein” vermittelt den Eindruck, dass der Mann sich mehr Mühe geben soll. Der Mann hingegen ist offensiver und hat den Vorteil, dass er im besten Fall als Frauenheld und Casanova bezeichnet wird, die Frau hingegen direkt als Flittchen.
Bedeutet das, dass Frauen nicht so oft Flirten sollen, damit sie keinen schlechten Ruf bekommen?
Nein. Ganz im Gegenteil! Ein Flirt ist etwas Unverbindliches. Er soll Spaß machen. Die meisten Menschen suchen keinen Flirt, sondern die große Liebe. Je öfter man im Alltag flirtet, desto geübter ist man, wenn der Richtige vor einem steht.
Kann man den Richtigen auch auf Veranstaltungen wie Speed-Datings finden?
In Deutschland herrscht ein massives Problem zuzugeben, dass man einen Partner sucht. Wenn die Menschen zu Speed-Datings gehen, sind sie dort eigentlich nur zum Spaß. Daraus ergibt sich nichts Ernstes. Oft fallen in der kurzen Zeit auch nur diese typischen Anmachsprüche.
Und die funktionieren nicht?
Das Problem bei Anmachsprüchen ist, dass sie nicht individuell auf die Person abgestimmt sind – ähnlich wie eine Schablone, die auf alle passen soll. Das kann nicht funktionieren.
Was muss man tun, damit es funktioniert?
Aufmerksam sein, Menschen ins Gesicht sehen und dabei etwas Positives denken. Positive Gedanken verleihen eine bessere Ausstrahlung, die attraktiv werden lässt. Das Gesagte macht hingegen nur zehn Prozent der Wirkung aus. Außerdem sollte man nicht direkt von einem Korb ausgehen. Dadurch wirkt man ablehnend, bevor der Flirt überhaupt beginnt. Mein Tipp: offen und freundlich sein und lächeln, wann immer es geht.
Das Interview führte Ines Fedder
Nina Deißler
Seit 2002 bietet Nina Deißler professionelle Hilfe bei der Partnersuche an. Dafür gibt die Norddeutsche Flirtseminare u. a. in Kiel, schreibt erfolgreich Ratgeber und wird, wenn es um Herzensangelegenheiten geht, auch im Funk und Fernsehen regelmäßig zu Rate gezogen. Nähere Infos unter www.kontaktvoll.de.
Die 3 besten Flirttipps für den Sommer
1. Flirtchancen verdoppeln, indem man auch im Alltag aufmerksam ist und Blickkontakt herstellt.
2. Je häufiger man flirtet, desto besser, damit man nicht aus der Übung kommt.
3. Positiv denken! Das steigert die Attraktivität und die Ausstrahlung.
Kleiner Tipp
Mit der neuen FlirtApp von Nina Deißler ist Schluss mir dummen Sprüchen oder peinlicher Sprachlosigkeit. Die App gibt Ratschläge für 26 verschiedene Alltagssituationen, bietet Intros für alle Gelegenheiten und hilfreiche Tipps für Gesprächsstoff, damit aus einer Begegnung ein Flirt mit Spaß und Lust auf mehr werden kann.