Holstein Kiel ist noch nicht in der 3. Liga angekommen. Im zweiten Spiel der Saison gab es gegen Wacker Burghausen die zweite Niederlage. Den Störchen gelang beim 0:1 auch vor heimischem Publikum kein Treffer. Damit geht das Team von Falko Götz als Tabellenletzter aus dem 2. Spieltag.
Die Kieler hatten sich eine ganze Menge vorgenommen und wollten die unnötige Niederlage in Regensburg wett machen. Trainer Götz schickte die Mannschaft offensiver auf das Feld: Alexander Nouri ersetzte den defensiveren Peter Schyrba im Mittelfeld.
In der Viererkette spielte Florian Meyer für Christian Jürgensen. Mit lautstarker Unterstützung der 6.000 Zuschauer begannen die Störche druckvoll das Spiel und hatten in den ersten zehn Minuten zwei gute Gelegenheiten: Nach einem Freistoß köpfte Müller knapp über das Gehäuse, nur kurze Zeit später war Wacker-Keeper Riemann nach einem Pass von Marco Stier in den 16-Meter-Raum zuerst am Ball und konnte klären. Nachdem sich Sembolo in der 15. Minuten in einer aussichtsreichen Position den Ball zu weit vorgelegt hatte, und erneut Riemann zur Stelle war, ließ der Druck der Kieler nach. Fehlpässe schlichen sich ein, und Burghausen konnte seinerseits das Spiel offener gestalten. Die erste Wacker-Gelegenheit schoss der gute Holzer noch über das Tor (19.). Nach einer halben Stunde Aufregung in beiden Strafräumen: Erst hatte Nouri vor der eigenen Torlinie in höchster Not geklärt, bevor er nur wenige Augenblicke später den Ball aus gut 20 Metern knapp über das Tor jagte. Die dritte Gelegenheit nutzte Wacker dann eiskalt. Fehlpass Müller, Nebihi passte abseitsverdächtig auf Cappek, der zur 1:0-Führung einschoss (32.). Holstein wirkte nicht geschockt, spielte weiter engagiert nach vorne, doch die entscheidenden Aktionen blieben unpräzise. Mit dem Rückstand ging es für Holstein in die Pause
In der zweiten Halbzeit ein ähnliches Bild wie vor der Halbzeit: Holstein war weiter bemüht, doch zu viele Pässe fanden ihren Abnehmer nicht. Burghausen dagegen agierte weiter clever abwartend, ohne dabei folgenschwere Fehler zu begehen. Die Fehlpässe auf beiden Seiten mehrten sich und ab der 70. Minute auch die Pfiffe von den Rängen. Tim Wulff vergab in der 75. Minute die beste Holstein-Gelegenheit per Kopf. Die letzten 15 Minuten rannte Holstein nochmals an, schaffte es aber nicht, die enge Defensive der Gäste zu durchbrechen und kam zu keiner weiteren Torchance.
Auch die zweite Partie in der 3. Liga zeigte, dass Holstein Kiel sich noch am Anfang eines Lernprozesses befindet. Ein gefälliges Aufbauspiel reichte auch dieses Mal nicht, um genug Druck auf die gegnerische Abwehr auszuüben und gefährliche Situationen zu erzwingen. Nun gilt es im nächsten Spiel am 8. August in Braunschweig aggressiver aufzutreten, um zumindest einen Punkt mitzunehmen, damit ein klassischer Fehlstart verhindert werden kann. Die rote Laterne als Tabellenletzter haben die Kieler hoffentlich zum letzten Mal in dieser Saison inne.
Holstein Kiel: Frech - Lamprecht, Boy, R. Müller, Meyer - T. Siedschlag (ab 63. J. Hoffmann), Nouri (ab 83. Holt), Jerat, Stier - Sykora, Sembolo (ab 70. Wulff).
Wacker Burghausen: Riemann - C. Burkhard, Kresin, Gorka, Kokocinski - Hertl, Nebihi (ab 70. P. Wolf) - Traut (ab 46. Brucia), C. Holzer, Cappek (ab 70. Niederquell) - El Haj Ali
Tor: 0:1 Cappek (32.)