Am kommenden Samstag ist Holstein Kiel zu Gast beim SV Wehen Wiesbaden – dann heißt es 16. gegen den 11. Tabellenplatz. Mit Christian Wück steht dann erstmals auch in der Liga der neue Trainer an der Seitenlinie, der den Spielern das nötige Selbstvertrauen nach einer bislang turbulenten Saison zurückgeben soll.
Sein Trainerdebüt für Holstein Kiel mit dem Gastspiel bei Union Berlin ging mit einem 1:1-Unentschieden ordentlich über die Bühne. Nun soll auch in der dritten Liga der Ball wieder rund laufen.
Am Wochenende sind die Störche auswärts in Wiesbaden unterwegs, drei Punkte sollen mit nach Hause genommen werden. Für Wück keine einfache Aufgabe: „Es gibt keine einfachen Spiele.“ Wenigstens der Kader scheint aus seinem Verletzungstief wieder aufzusteigen. Außer Sven Boy stehen Christian Wück alle Spieler zur Verfügung. „Auch wenn fast alle Spieler wieder einsatzfähig sind, darf man nicht vergessen, dass einige gerade erst ins Training eingestiegen sind“, so der Trainer.
Seine neuen Vorhaben in Kiel scheinen noch nicht ganz bei der Mannschaft angekommen zu sein. Zwar hätten die Spieler seine Vorstellungen gut angenommen und bemühen sich auch, diese umzusetzen, aber noch sei das neue System nicht ausgereift. Wück: „Ich will keine Namen nennen, aber beim Training gestern gab es einen Spieler, der 80 Minuten nicht zu sehen war, dann den Hebel umdrehte, 4 bis 5 klasse Tore schoss und dann denkt, das würde reichen und wieder in der Dunkelheit verschwindet. So etwas geht natürlich nicht. Das Potenzial ist da, es muss nur gezeigt werden - und das über volle 90 Minuten.“
In Bezug auf das Spiel gegen Wiesbaden sei im Besonderen zu erwähnen, dass die Hessen über eine außerordentlich starke Abwehr verfügen, die die Kieler taktisch und mit geradlinigen Fussball zu durchbrechen versuchen müssen. „Ohne hohe Bälle agieren, flach und schnell spielen, dann können wir das Spiel auch gewinnen“, so der Cheftrainer.
Zu seinem Einstand lud der sympathische Wück das komplette Team samt Verantwortlichen zu einem Büfett beim Italiener ein. Es sei nicht nur ein reines Essen gewesen, sondern ein gemütlicher Abend, an dem sich Trainer und Team persönlich näher gekommen sind.
Der Spaß innerhalb des Teams scheint also wieder an erster Stelle zu stehen. Nun heißt es nur noch, diesen Spaß mit Erfolgen zu unterstreichen, um die Mannschaft im sicheren Mittelfeld der Liga zu etablieren.
Voraussichtliche Aufstellung
Frech - Lamprecht, Müller, Schyrba, Jürgensen - Jerat, Schulz, Nouri - Holt, Wulff, Stier.
Übrigens: Eine kleine Premiere in der Geschichte des Vereins gibt es heute zu feiern. Zum ersten Mal wird ein Fußballspiel der Holstein Kiel Woman unter Flutlicht stattfinden. Heute Abend um 18 Uhr treffen die Mädels aus Kiel im Holstein Stadion in der 2. Runde des DFB-Pokals auf TB Berlin.
Von Julia Borrmann