Die Kieler Woche bleibt das Maß aller Dinge: Mit über drei Millionen Besucherinnen und Besuchern stellte das zehntägige Segel- und Sommerfestspektakel auch im 127. Jahr seines Bestehens seine ungebrochene Anziehungskraft unter Beweis. "Ich wünsche mir, dass wir einen Teil dieser Energie, mit der die gesamte Stadt jedes Jahr die Kieler Woche feiert, in den Rest des Jahres retten können.
Dann meistern wir jede Herausforderung", zog ein sichtlich beeindruckter Torsten Albig Bilanz nach seiner ersten Kieler Woche als Oberbürgermeister.
"Es macht mich unheimlich stolz, Oberbürgermeister einer Stadt zu sein, die ein Erlebnis wie die Kieler Woche auf die Beine stellen kann", sagte Torsten Albig am Sonntag, 28. Juni, bei der Abschlusspressekonferenz. Er lobte das Gesamtkunstwerk aus Segelsport, Kultur, Politik, internationaler Begegnung und Sommerfest: "Von der Verleihung des Weltwirtschaftlichen Preises bis zum Stadtteilfest - das Spektrum ist unglaublich breit und liefert doch so viel Qualität." Oberbürgermeister Albig dankte allen Beteiligten bei Partnern und Sponsoren, Polizei, Feuerwehr, in den Segelvereinen, Radiosendern, Rettungsdiensten, Marinen, Sportvereinen, Verbänden, Institutionen und natürlich der Stadtverwaltung: "Sie greifen wie Hunderte von Zahnrädern harmonisch und synchron ineinander. Das macht den Erfolg aus."
Die Kieler Woche habe auch in dem 127. Jahr ihres Bestehens bewiesen, dass sie entwicklungsfähig bleibt. Die Integration des ISAF Sailing World Cups sorgte bei den Segelwettbewerben vor Schilksee, die sogar im nacholympischen Jahr ein ausgezeichnetes Meldeergebnis verzeichneten, für eine weitere internationale Aufwertung. In punkto Vermarktung schuf das neue Media-Konzept mit gezielter TV-Vermarktung ebenso einen neuen Mehrwert für Partner und Sponsoren wie das Wegeleitsystem in Schilksee. Bis Sonnabend gab es bereits 34.000 Zugriffe bei www.kieler-woche.tv. Das multimediale Internetangebot www.kieler-woche.de verzeichnete im Juni drei Millionen Zugriffe. "Wir engagieren uns für unsere Partner so wie diese es für die Kieler Woche tun", stellte Albig klar. Stellvertretend dankte er BMW und der HSH Nordbank, deren Engagement weit über Geld- und Sachleistungen hinausgehe: "Ich hoffe fest, dass wir unsere Zusammenarbeit, die eigentlich eine Partnerschaft ist, in Zukunft fortsetzen."
Als unbedingt zukunftsweisend stuft Oberbürgermeister Albig auch die Verlagerung des Kieler-Woche-Hoftheaters in den Hiroshimapark ein: "Das ist weitaus mehr als ein simpler Standortwechsel. Wir setzen auf die Themen Familienfreundlichkeit und Kultur und wollen diesen Schwerpunkt auch in der Stadt in den nächsten Jahren ausbauen." Auf der Krusenkoppel ist das nicht mehr nötig. Über 400.000 Besucher auf 57.000 Quadratmetern - die 36. Spiellinie war das größte europäische Kinderfest. Im Herzen der Kieler Woche. Torsten Albig: "Auf der Krusenkoppel greifen wir nach den Sternen - nicht nur bei Peterchens Mondfahrt."
Kultur entwickele sich zu einem immer stärkeren Schwerpunkt der Kieler Woche. Konzerte von Foreigner, Reamonn, Lotto King Karl, Torfrock oder die Veranstaltungsreihe "Gewaltig leise" lockten die Massen an die Bühnen. Das Classic-Open-Air mit The Hollies, Susanne Bernhard und den Kieler Philharmonikern füllte wie immer den Rathausplatz, fast 300 Auftritte von 60 Kleinkünstlern entzündeten allerorten ein kulturelles Feuerwerk. "Mit der Kieler Woche erreichen wir alle Sinne", so Oberbürgermeister Torsten Albig, der die grandiose Windjammerparade mit 110 Traditionsseglern bei Wind und Sonnenschein bei seinen persönlichen Favoriten einreihte.
"Bei all der guten Laune dürfen wir aber nicht vergessen, dass es auch Problemfelder gibt", erklärte Albig. Die Zahl alkoholisierter Kinder und Jugendlicher nannte er "nicht hinnehmbar". Die gemeinsamen Jugendschutzstreifen von Polizei und Sozialarbeitern seien ein wichtiger Schritt: "Hier muss die ganze Gesellschaft auch jenseits der Kieler Woche nach Antworten suchen." Der Oberbürgermeister kündigte an, sich für eine ganzjährige Ausweitung der Nachsorge von alkoholisierten Kindern und Jugendlichen einzusetzen, die in Kliniken eingeliefert wurden.
"Jetzt müssen wir Kielerinnen und Kieler nur noch verinnerlichen, dass wir aus dieser Kieler Woche Kraft schöpfen können. Diesen Schwung, diese Stimmung und diesen Optimismus brauchen wir auch in den restlichen 51 Wochen des Jahres. Dann kann jede Krise kommen - wir haben die Kraft, sie zu meistern", sagte Torsten Albig abschließend.