Bei der Regionalleitstelle der Polizei sind am Montag innerhalb weniger Stunden fast 3.000 Anrufe eingegangen. Der Montagnachmittag wird auch für die Mitarbeiter der Einsatzleitstelle so schnell nicht in Vergessenheit geraten. "Wir hatten innerhalb weniger Stunden ein Anruf- und Einsatzaufkommen in einem nie dagewesenen Ausmaß", so der Leiter der Leitstelle, Jürgen Green.
Alle verfügbaren Mitarbeiter waren an den Funktischen im Einsatz, der zeitliche Schwerpunkt lag in den Nachmittagsstunden. Hier liefen allein in der Zeit zwischen 14.00 Uhr und 15.00 Uhr annähernd 1.000 Notrufe von Bürgern bei den Beamten auf. Technisch und auch personell bedingt, konnten nicht alle bedient werden. Zu Spitzenzeiten hatten die Mitarbeiter rund 500 laufende Einsätze auf ihren Monitoren.
In den letzten 24 Stunden hat die Regionalleitstelle für den Bereich der Polizeidirektion Kiel (Stadtgebiet Kiel und Kreis Plön) 449 Einsätze abgearbeitet, davon entfielen 205 auf Sturmschäden.
Doch auch die Kolleginnen und Kollegen auf den Streifenwagen hatten alle Hände voll zu tun. Alle Kieler Reviere und die nachgeordneten Stationen setzten bis in die Abendstunden sämtliche verfügbaren Streifenwagen ein. Die abzuarbeitenden Einsätze am gestrigen Tage waren nicht nur zahlreich, sondern in ihrer Art auch
sehr vielfältig. Zwischen 14.00 Uhr und 16.00 Uhr war es Sturmtief Christian, das zusätzlich zum Alltagsgeschäft zur Totalauslastung der Kieler und Plöner Streifen führte. Neben umgekippten Bäumen, die teils erhebliche Sachschäden anrichteten oder den Verkehr lahm legten, waren es wegwehende Baustellenabsperrungen, Zäune und Dächer, umgestürzte Fahrzeuggespanne, gefährlich schwankende Kräne, abgeknickte Strommasten und Verkehrsschilder sowie sonstige größere
und kleinere Gegenstände, die sich aus ihren eigentlichen Verankerungen gelöst hatten und so den Einsatz der Beamten erforderten.
Leider kamen bei dem Unwetter nicht alle Menschen schadlos davon. Am Autobahnende der A 21 in Höhe Wankendorf verunglückte ein Mann, den im Zuge von Aufräumarbeiten ein Trümmerteil am Kopf schwer verletzte. Zunächst bestand für ihn Lebensgefahr, er kam sofort in ein Krankenhaus.
In Kiel stürzte ein Motorradfahrer am Falckensteiner Strand, der gegen 14.45 Uhr auf seinem Motorrad auf dem Deichweg unterwegs war. Ihn begruben die Äste der Krone eines 30-m-Baumes, der vom Gelände der MAK über den Deichweg auf den Deich kippte. Der Kieler kam verletzt in ein Krankenhaus. Für 25 Rentner einer betreuten Wohneinrichtung im Funkstellenweg in Schilksee blieb nichts als ein Umzug zu Verwandten, in Pflegeheime und in ein Kieler Hotel, nachdem
der Sturm an ihrem Heim einen derart schweren Schaden angerichtet hatte, dass es zunächst nicht bewohnbar war.