Das Landeskriminalamt meldet für Schleswig-Holstein einen massiven Anstieg der Manipulationen von Geldautomaten zum Zweck, Kartendaten und Geheimzahlen abzufangen. Mit einer zuletzt in Flensburg verübten Skimmingtat verdoppelten sich bis heute die Fallzahlen der manipulierten Geldautomaten in Schleswig-Holstein von 37 im Vorjahr auf nunmehr 74.
Insbesondere in der bevorstehenden Weihnachtszeit, die erfahrungsgemäß mit erhöhten Bargeldabhebungen einhergeht, muss mit einer weiteren Steigerung gerechnet werden. Hans-Werner Rogge, Direktor des Landeskriminalamts: "Der massive Anstieg der Zahlen zeigt, dass das Manipulieren der Geldautomaten durch international operierende und spezialisierte Tätergruppen auch vor Schleswig-Holstein nicht halt macht. Wir rechnen mit einem weiteren Anstieg dieses Kriminalitätsphänomens und raten zu erhöhter Aufmerksamkeit und einem sensiblen Umgang mit der Zahlungskarte, insbesondere an Geldautomaten."
Beim so genannten Skimming werden die auf dem Magnetstreifen gespeicherten Kartendaten mittels eines Aufsatzes am Kartenschacht ausgelesen. Zugleich wird von den Tätern die dazugehörige Geheimzahl über eine doppelte Tastatur abgefangen oder der Kunde wird bei seiner Geheimzahleingabe über eine verbaute Minikamera, die neuerdings auch im Sichtschutz des Eingabebereiches versteckt ist, gefilmt. Mit diesen illegal erlangten Daten wird eine Kartendublette hergestellt,
die von den Tätern überwiegend im europäischen Ausland aber auch weltweit eingesetzt werden.
Das Landeskriminalamt rät:
- Achten Sie auf Auffälligkeiten an den Geldautomaten, insbesondere aufgebrachte Leisten, lockere Aufsatzeinrichtungen im Bereich Kartenschacht und Eingabetastatur
- Suchen Sie, wenn möglich, den selben Geldautomaten auf, um Auffälligkeiten und Veränderungen wahrzunehmen zu können - Verdecken Sie die Eingabe der Geheimzahl/PIN mit der Hand, um das Ausspähen mit Kleinstkameras zu erschweren
- Geben Sie die Geheimzahl/Pin nicht mehrfach am Geldautomaten und auf
keinen Fall zum Öffnen der Banktür ein
- Informieren Sie bei Verdacht umgehend die Polizei und das Kreditinstitut
- Im Zweifelsfall lassen Sie Ihre Zahlungskarten sofort über den "Notruf" 116 116 sperren
- Kontrollieren Sie ihre Kontoauszüge regelmäßig und bewahren Sie diese zu Beweiszwecken auf
- Lassen Sie Ihre Zahlungskarte nach Möglichkeit für Verfügungen im Ausland sperren und nur für die Zeit Ihres Urlaubes freischalten