In den vergangen vier Wochen kam es im Bereich des Hörngeländes und den angrenzenden Parkplätzen vermehrt zu Aufbrüchen von Kraftfahrzeugen. Die Polizeidirektion Kiel führte dort über mehrere Tage einen Schwerpunkteinsatz durch. Bereits nach kurzer Zeit konnte ein 19-Jähriger Kieler als mutmaßlicher Tatverdächtiger identifiziert werden. Er hat in seiner Vernehmung 40 bis 50 Aufbrüche zugegeben.
Im Rahmen der ständigen Beobachtung der Kriminalitätslage erkannte die Polizeidirektion Kiel mit Hilfe des Kriminalitätslage- und Analysesystems (KLAS) ein erhöhtes Aufkommen von PKW-Aufbrüchen insbesondere rund um die Hörn. Insgesamt zeigten betroffene Bürger in diesen Bereichen 31 Aufbrüche an. Überwiegend schlugen oder "sprengten" die oder der Täter unter zur Hilfenahme eines Schraubendrehers die Seitenscheiben und gelangten so unter anderem an Navigationsgeräte. Unter Federführung des 4. Polizeireviers führte die Polizeidirektion Kiel einen mehrtätigen Einsatz durch, um weitere Aufbrüche zu verhindern und um Täter auf frischer Tat festzunehmen. Am ersten Tag, dem 22. November, fiel ihnen schon der 19 Jährige auf, der auf den Parkplätzen an der Hörn in Autos schaute aber keines aufbrach. Während einer anschließenden Kontrolle entdeckten die Beamten bei ihm einen Schraubendreher. Am 25. November fiel der mutmaßliche Aufbrecher zwei Polizistinnen in der Kaistraße auf, weil er sich auf einem Parkplatz wieder verdächtig verhielt. Auch jetzt brach er keine Fahrzeuge auf, führte aber wieder einen Schraubendreher mit. Bei der folgenden Vernehmung gab der 19- Jährige dann zu, in den vergangenen vier Wochen 40 bis 50 Aufbrüche begangen zu haben. Er brach nur Fahrzeuge auf, in denen sich augenscheinlich Navigationsgeräte samt Ladekabel und Halterung befanden. Die erlangten Geräte versuchte er in Gaarden und im Bereich des Bahnhofes zu verkaufen. Der Heranwachsende wird sich in einem späteren Jugendstrafverfahren für die schweren Diebstähle zu verantworten haben.
Wie dieser Fall zeigt, spezialisieren sich Auto-Aufbrecher auf Geräte, die sie schnell in bares Geld umtauschen können aber dadurch einen erheblichen Schaden anrichten. Deshalb appelliert die Polizei an die Fahrzeugführer, Wertsdachen aus den Fahrzeugen mitzunehmen. Tragbare Navigationsgeräte oder Handys sind vor Diebstählen nur sicher, wenn man sie, auch nur bei kurzfristiger Abwesenheit, aus dem Auto herausnimmt. Wo nichts ist, kann nichts gestohlen werden, und es kommt nicht einmal zu Einbruchsschäden, die noch zweitaufwendige Reparaturen nach sich ziehen.