In der Wohnung eines 31-Jährigen haben zuständige Ermittler des Landeskriminalamtes im Rahmen ihrer Ermittlungen erneut Selbstlaborate aufgefunden. Zur Bergung der explosiven Substanzen war eine Evakuierung der Anwohner in der Gazellestraße und Teilen der Illtisstraße in Kiel durch die Polizei und Feuerwehr notwendig.
Kurz nach 13 Uhr gaben die Experten Entwarnung. Die Selbstlaborate waren vernichtet, die betroffenen Anwohner durften zurück in ihre Häuser. Nach der durchgeführten Evakuierung der etwa 120 Anwohner mussten die in der Wohnung des Geschädigten vorgefundenen Substanzen durch den Kampfmittelräumdienst über eine Drehleiter der Feuerwehr geborgen werden. Der Einsatz der Drehleiter war erforderlich geworden, da der Beschuldigte die Materialien auf einen außen liegenden Fenstersims. Die sichergestellten Chemikalien wurden um 13.15 Uhr von den Experten durch eine kontrollierte Sprengung vor Ort vernichtet. Danach war die Gefahr beseitigt.
Erst in der Silvesternacht hatte sich der 31-jährige Mann mit diesen so genannten Selbstlaboraten schweren Verletzungen an der Hand und im Gesicht zugezogen. Die heute aufgefundenen Substanzen machen es erforderlich, diese durch das hinzugezogene Amt für Kampfmittelräumdienst unschädlich machen zu lassen. Den scheinbar unbelehrbaren Mann erwartet nun erneut ein Strafverfahren wegen Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz. Zudem werden ihm die Kosten des Gesamteinsatzes in Rechnung gestellt.