Seit Ende 2009 musste sich die Kriminalpolizei Plön mit zahlreichen Einbrüchen und Raubüberfällen in Wohnungen und Einfamilienhäuser befassen. Betroffen war insbesondere der Kreis Plön, in jeweils einem Fall auch Puls bei Itzehoe und Hamburg. Die Täter gingen jeweils mit erheblicher Brutalität vor. Auch die Anwesenheit der Bewohner schreckte sie nicht ab.
Durch intensive Ermittlungen konnten die Beamten der Kriminalpolizei Plön Tatzusammenhänge und mögliche Tatverdächtige feststellen. Das Ermittlungsverfahren wurde dann in der Bezirkskriminalinspektion in Kiel weitergeführt. Das für überregionale Serien.- und Bandenkriminalität zuständige Kommissariat 2 errichtete Mitte Januar diesen Jahres eine vierköpfige Ermittlungsgruppe, an der auch Ermittlungsbeamte der Kriminalpolizei Plön maßgeblich beteiligt waren. In sehr enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Kiel führten umfangreiche Ermittlungen schon nach kurzer Zeit auf die Spur eines 34 Jahre alten Mannes und einer 39 Jahre alten Frau, die im Kreis Plön wohnhaft sind. Am Sonntag, den 06.02.2011, konnten die beiden gegen 01.30 Uhr nach einem Einbruch in ein Einfamilienhaus in Oldenburg/Holstein festgenommen werden. Bei der Festnahme hatten die Täter einen Tresor, umfangreiches Diebesgut und Einbruchswerkzeug sowie eine Waffe im Fahrzeug.
Weitere Ermittlungen, sowie erste Aussagen der Personen ergaben, dass die Ermittlungsbehörden die zwei Festgenommenen für folgende Taten als dringend tatverdächtig ansehen, wobei die 39 Jahre alte Frau jeweils als Fahrerin fungiert haben und ihr Begleiter in die Immobilien eingedrungen sein soll.
Im Juni 2009 erfolgte ein Einbruch in ein Einfamilienhaus in Hohenfelde im Kreis Plön. Die Täter entwendeten dort einen Tresor mit Bargeld und Dokumenten.
In der Nacht vom 27. auf den 28.09.2010 kam es zu einem Einbruchdiebstahl in ein Haus in der Dorfstraße in Köhn, Kreis Plön. Hier nahmen die Täter ebenfalls einen Tresor und Bargeld mit. Während der Tatausführung befanden sich die Geschädigten in der Immobilie.
Am 14.10.2010 kam es in den frühen Morgenstunden zu einem schweren Raubüberfall in einem Einfamilienhaus in Hohenfelde. Der mit einer Sturmhaube maskierte Täter gelangte über das Badezimmerfenster in das Haus und versetzte den noch schlafenden Wohnungsinhaber mit einem Axtstiel zahlreiche Schläge auf den Oberkörper und auf die Beine. Durch die massiven Schläge trug das Opfer zahlreiche Prellungen, Platzwunden und den Bruch eines Beines davon. Der Täter verlangte die Herausgabe von Bargeld. Um seiner Forderung Nachdruck zu verleihen, gab er einen Schuss ab. Ohne Bargeld, aber mit den Fahrzeugschlüsseln
des Opfers, flüchtete der Täter. Nach derzeitigem Ermittlungsstand hat der 34 Jahre alte Mann diese Tat alleine ausgeführt.
In den frühen Morgenstunden des 17.10.2010 kam es zu einem schweren Raub in der Bahnhofstraße in Puls bei Itzehoe. Hier drang ein Täter über die Terrassentür in die Wohnung ein und wurde durch eine 31 Jahre alte Geschädigte im Wohnzimmer überrascht. Der Täter griff die Frau an, riss sie zu Boden und schlug und trat mehrfach nach ihr. Erst als das drei Jahre alte Kind des Opfers ebenfalls im Wohnzimmer erschien, flüchtete der Räuber. Bei dieser brutalen Tat erlangte der Täter einen geringen Bargeldbetrag.
Am 04.11.2010 stieg der Täter erneut in das Einfamilienhaus in Hohenfelde ein, in das er bereits am 27.06.2009 eingebrochen war. Erbeutet wurde bei dieser Tat unter anderem ein Laptop.
Am 07.11.2010 drang der Täter in eine Wohnung in Passade ein. Hier erlangte er nur einen geringen Bargeldbetrag.
Ferner ist das Duo dringend verdächtig, in der Nacht vom 28. auf den 29.01.2011 bei einem Einbruch in ein Bürogebäude in Hamburg einen Tresor mit Bargeld entwendet zu haben. Die letzte Tat am 05.02.2011 in Oldenburg in Holstein führte schließlich zu der Festnahme.
Die zum Teil geständigen Täter wurden auf Antrag der Staatsanwaltschaft Kiel noch am Sonntag, den 06.02.2011, der zuständigen Ermittlungsrichterin am Amtsgericht Kiel vorgeführt. Diese folgte dem Antrag und erließ Untersuchungshaftbefehle gegen die beiden Personen, die sich jetzt in Justizvollzugsanstalten befinden.