- Entertainer Christian Steiffen begeisterte das Publikum in der ausverkauften Räucherei (Bild: Steffen)
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Der selbsternannte „Arbeiter der Liebe“ hatte gerufen – und seine Fans folgten ihm in Scharen. Bei dem seit Wochen ausverkauften Konzert von Entertainer Christian Steiffen kamen die Zuschauer in der Kieler Räucherei voll auf ihre Kosten.
Passender hätte er den Abend in der pickepackevollen Räucherei nicht beginnen können. Mit dem Song „Wie gut, dass ich hier bin“ eröffnete der vor Selbstbewusstsein nur so sprudelnde Meister des ironischen Schlagers seine knapp zweistündige Show. Spätestens, als er kurz darauf seinen thematisch ähnlichen Hit „Ich hab' die ganze Nacht von mir geträumt“ folgen ließ, hatte Christian Steiffen das sehr textsichere Publikum auf seiner Seite. Dieser Eindruck verfestigte sich zusehends, da bereits ab dem zweiten Song stets von zahlreichen Fans eine Zugabe gefordert wurde.
Es folgte eine Show mit vielen amüsanten Momenten. Steiffen, der im bürgerlichen Leben Hardy Schwetter heißt, performte Lieder wie „Eine Flasche Bier“, „Sexualverkehr“ oder „Ich hab dir den Mond gekauft“ mit Inbrunst und sorgte auch mit seinen Hinwendungen an die gut gelaunte Menge immer wieder für den einen oder anderen Lacher. Als sein Keyboarder Dr. Martin Haseland sich zum Beispiel um seine Orgel durch vom Oberrang herabtropfendes Bier sorgte, entgegnete Steiffen: „Aufpassen, die Orgel ist von 1968“, um dann anzufügen: „Wobei: Die Dame dort oben auch.“ Als das begeisterte Publikum dann lauthals seinen Namen rief, verkündete der Musiker: „Die Christianisierung schreitet voran. Ihr seid die Ursteifen.“
Inspiration für seine Songs lieferten ihm immer wieder „achtstündige Getränkemeditationen“, wie der aus Osnabrück stammende Künstler verriet. Ähnliches hatte wohl auch der eine oder andere Fan, der sich der durch den Raum streifenden Polonaise anschloss, vermutlich schon einmal erlebt. Auch Steiffens kurze Zurechtweisung einer Zuschauerin, die ihren Bierbecher unweit einer Steckdose abgestellt hatte, tat der ekstatischen Stimmung keinen Abbruch.
Als es dann tatsächlich nach fast zwei Stunden zur Zugabe kam, begann das Allroundtalent diese mit einer kurzen Elvis-Einlage – und entließ die Fans am Ende der zweiten Zugabe mit seinem wohl größten Hit „Ich fühl mich Disco“ in den Abend.
Wer für die Show keine Tickets mehr bekommen hatte, erhält am 19. Mai eine erneute Chance. Dann tritt der Arbeiter der Liebe in der Räucherei erneut seinen Dienst an.