In ihrer monatlichen Kolumne äußert sich Hanne Pries – Sängerin der Kultband Tiffany und Grundschullehrerin – zu aktuellen Themen. Mal witzig, mal nachdenklich, aber immer mit ihrer persönlichen Note.
Hochzeit, auch Heirat oder Trauung genannt, beschreibt die Ausdrucksformen des Feierns anlässlich der Schließung einer Ehe. So weit. So gut.
Liebe Bräute von heute! Mit zunehmendem Alter wachsen bei mir Sendungsbewusstsein und das Gefühl, dass früher alles irgendwie unkomplizierter war. Im Falle des Heiratens ist dieses Gefühl äußerst objektiv.
Heiratete meine Generation noch ohne Sendungen wie vier Hochzeiten und eine Traumreise, zwischen Tüll und Tränen und Mein perfektes Hochzeitskleid. Ohne Friseur, smoky eyes von der Fachschminkerin und ohne vier Stunden Fototermin auf dem Bootssteg, während die Gäste warten. Ohne Tischdeko, die auf den Schlüpper der Braut abgestimmt ist und ohne das Klicken von vier Kameras während des Ja-Wortes.
Überzogen? Nur ein bisschen. Bei meinen letzten drei Hochzeiten (Nein! Ich war eingeladen!) herrschte eine dermaßen hohe Planungsdichte, dass ich kaum zum Weinen kam. Die Bräute waren gertenschlank und fast schon fremd schön geschminkt. Womöglich fragen die zu zeugenden Kinder später, wer die Frau auf dem Hochzeitsfoto ist.
Ihr Bräute von heute, traut euch, nicht perfekt zu sein. Schön seid ihr sowieso. Der Anspruch an den tollsten Tag im Leben ist fürchterlich gestiegen. Befreit euch, liebt und genießt. Und seid bloß nicht müde am Abend, weil euer Tag schon so lang war.
Hochzeit sagt man schön und richtig, ist ein Ding, was äußerst wichtig. Nicht nur zieht man in Betracht, was man selber damit macht. Nein, man ist in solchen Sachen sehr gespannt, was andere machen (frei nach Busch).
Ach, macht es, wie ihr denkt – aber bitte glücklich sein! Und bleiben!