Unzählige Auftritte, Inszenierungen und Auftritte: Markus Dentler ist Schauspieler und Gründer des Theaters „Die Komödianten“ und stand schon von Kindesbeinen an auf der Bühne.
Man sagt, wer einmal Theaterluft geschnuppert hat, den lässt sie nicht mehr los. Das trifft auch auf Markus Dentler zu. Der Schauspieler und Gründer vom „Theater Die Komödianten“ stand mit einem halben Jahr zum ersten Mal auf der Bühne. Heute blickt der 62-Jährige auf unzählige Auftritte, Inszenierungen und Auszeichnungen zurück.
Kreativität im Blut
Das Talent wurde dem gebürtigen Baden-Württemberger in die Wiege gelegt: Sein Opa war Leiter der Philharmonie in Karlsruhe. Seine Eltern gründeten das „Theater in der Westentasche“ in Ulm. Schon als Kinder wirkten Dentler und seine vier Geschwister in den dortigen Inszenierungen mit. „Ich wollte auch immer Theater spielen“, sagt der Mann mit dem Faible für Hüte und lächelt sympathisch. Nach dem Abitur besuchte er die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart. „Ich durfte wegen überdurchschnittlicher Begabung zwei Semester überspringen“, erzählt er und lacht verlegen. Nach der Schauspielschule machte sich Dentler selbstständig und tourte durch Deutschland – bis er nach Kiel kam und sich in die Fördestadt verliebte. Hier gründete er 1984 das erste Zimmertheater Schleswig-Holsteins, das „Theater Die Komödianten“ – eine privat geführte Bühne. Seitdem begeistert das Ensemble, zu dem auch Dentlers Sohn Ivan gehört, das Publikum in der ehemaligen Schlosserei in der Wilhelminenstraße. Im Sommer zieht das Theater in den Rathausinnenhof und zeigt dort open-air das Stück „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry. „Wir spielen es seit über 20 Jahren in einer Fassung, die meine Mutter geschrieben hat.“ Eine Fassung, die die Kieler lieben. Denn die Vorstellungen sind regelmäßig ausverkauft.
Auf den Leib geschrieben
Doch Dentlers Paraderolle ist die des Verlierers Rune F. Lindgren aus dem Stück „Bagger“ des schwedischen Autors Henning Mankell. „Ich habe es in Trelleborg entdeckt“, erzählt Dentler und seine Augen strahlen. Während einer Reise besuchte er das dortige Theater, das die Mankell-Inszenierung zeigte. Bei der schwedischen Aufführung verstand er nichts, doch dies störte den stets gut gelaunten Schauspieler nicht. „Mich begeisterte die Reaktion des Publikum. Sie zeigte mir, dass dieses Stück besonders ist.“ Dentler bekam die Rechte für die deutsche Erstaufführung und erhielt für seine Interpretation zahlreiche Auszeichnungen. Über 500 Mal stand er mit „Bagger“ auf der Bühne. So auch wieder zur Weihnachtszeit. Dass der Schauspieler zwischen den Feiertagen nicht frei hat, stört ihn nicht. „Es gibt für mich nichts Schöneres als den Applaus nach einer Aufführung!“
Lifestyle mit Markus Dentler
Restaurant: Gutbürgerlich. Die Gaslaterne in der Wilhelminenstraße.
Uhr: Damit fühle ich mich gefesselt und eingeengt. Ich trage keine.
Entspannung: Bequem zurückgelehnt im Kino-Sessel. Zuletzt bei Mission Impossible.
Schlaf: Ich würde gerne länger schlafen …
Moment: Als ich mein Lieblingssolostück „Bagger“ von Henning Mankell in einem kleinen Theater im schwedischen Trelleborg entdeckte und die Rechte dafür bekam.
Auto: Privat habe ich keines. Aber ich nutze hin und wieder den Mercedes-Sprinter des Theaters.
Spleen: Ich habe immer ein Jojo dabei und spiele gerne damit.
Handy: Ein Samsung ohne Internetzugang. Ich muss nur telefonieren können, das reicht.
After Work: Nach einem Auftritt gehe ich gerne mit Freunden ein Bier trinken.
Ziel: Weiterhin lange Theater zu spielen.
Objekt: Ich trage oft Mützen und Hüte.
Urlaub: Früher oft nach Griechenland – mit dem Hellas-Express von Dortmund nach Athen, nur mit einem Schlafsack bepackt. Heute gerne überall.