Mit engagiertem Einsatz für die Zentrale Bildungs- und Beratungsstelle für Migrantinnen und Migranten unterstützen Idun Hübner und Ute Afane Geflüchtete dabei, neuen Halt zu erlangen.
Die ergreifenden Schicksale hilfebedürftiger Geflüchteter in Deutschland schüren in der Gesellschaft zunehmend ein Gefühl der Machtlosigkeit. Idun Hübner und Ute Afane, Mitglieder des geschäftsführenden Teams der Zentralen Bildungs- und Beratungsstelle für Migrantinnen und Migranten (ZBBS), haben es sich zum Ziel gesetzt, sich nicht von der Vielzahl der Sorgen lähmen zu lassen. Mit konkreten Lösungsansätzen bringen sie neue Perspektiven in den zerrütteten Alltag der Betroffenen.
„Es geht vor allem darum, in dem seelischen Wirrwarr des Klienten den roten Faden zu erkennen und mit diesem zu arbeiten“, erklärt Ute. Neben ihrer leitenden Funktion ist die 40-Jährige als Migrationsberaterin für erwachsene Zuwanderer tätig. Der Schwerpunkt ihres Pädagogik-Studiums, Erwachsenenbildung und Sozialpädagogik, sowie jahrelange Erfahrung als Ausländerbeauftragte haben sie gelehrt, auf besondere Weise zuzuhören. Ihre Unvoreingenommenheit entmachtet die Unsicherheit des Gegenübers. Ist die Vertrauensbasis geschaffen, schätzt Ute die Situation ein: Was bewog diesen Menschen zur Flucht? Bei welchen Anträgen bedarf es Hilfe, um die Versorgung zu gewährleisten? Auch auf das Netzwerk spezialisierter Fachkräfte wie Dolmetscher oder Anwälte zurückzugreifen, kann den Weg des Klienten erleichtern. So klar Utes Stimme ist, so mitfühlend ist der Inhalt ihrer Worte: „Dass die Geflüchteten es bis nach Deutschland schaffen, zeigt, wie viel Kraft sie mitbringen. Wir unterstützen nur dabei, diese Ressourcen sichtbar zu machen.“ Dies erfahren die Betroffenen in der ZBBS sofort – unabhängig von Formularen, Aufenthaltsstatus und Sprachkenntnissen.
Damit der Verein als derartig verlässlicher Anlaufpunkt bestehen kann, muss von Projekt zu Projekt für die finanzielle Realisierung gekämpft werden. Diese große Verantwortung trägt primär Idun Hübner. Durch ihr enormes Engagement ermöglicht es die 54-Jährige, die starken Ideen des gesamten Teams umzusetzen. Zudem legt auch sie viel Wert auf den direkten Kontakt zu den Klienten: Über Sprachkurse und Schauspielübungen schafft Idun für Geflüchtete ganz neue Möglichkeiten, sich auszudrücken und Sprachbarrieren abzutragen. „Die Kursteilnehmer lachen und aufblühen zu sehen, entschädigt augenblicklich für jede Anstrengung“, erzählt Idun mit einem Lachen in den Augen. Dass sie die Klienten auf so vielseitige Weise zu unterstützen vermag, ist nicht nur auf ihr Studium der Theater- und Spielpädagogik zurückzuführen. Von der Organisation von Lesungen migrierter Autoren bis hin zu Hilfsprojekten in ihrer Heimat Südafrika war der Kontakt mit unterschiedlichsten Kulturen immer schon eine bedeutende Erfahrungsquelle ihres Lebens.
Dies ist es, was die beiden vielseitigen Frauen gemeinsam haben: Sie bemühen sich nicht, selbstlos zu wirken. Ihr soziales Handeln ist ganz natürlich. So ist unzweifelhaft, dass sie noch viele Menschen auf der Suche nach ihrem roten Faden begleiten werden.
Weitere Infos:
Details zu der Zentralen Bildungs- und Beratungsstelle für Migrantinnen und Migranten sowie der Arbeit von Ute Afane und Idun Hübner unter www.zbbs-sh.de.
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