Roland Schimmelpfennigs „Wintersonnenwende“ feiert am 28. Februar um 19.30 Uhr Premiere im Studio/Schauspielhaus. Erfahren Sie mehr über die Produktion …
23. Dezember: Am Tag vor Heiligabend kommt ausgerechnet Alberts Schwiegermutter zu Besuch. Seine Frau Bettina überlässt es ihm, sie zu begrüßen. Das Verhältnis zwischen den Frauen ist nicht einfach. Das Verhältnis zwischen den Ehepartnern allerdings auch nicht. Albert ist Verleger, Historiker und Essayist; Bettina dreht Filme. Plötzlich klingelt es erneut. Der ungebetene Überraschungsgast ist Rudolph, eine Zugbekanntschaft der Schwiegermutter. Mit seinem klassischen Klavierspiel sorgt er zunächst für gehobene Unterhaltung bis sich herausstellt, dass er lange Zeit in Paraguay gelebt hat und fragwürdige politische Ansichten vertritt. Zu allem Überfluss stößt auch noch Maler Konrad, ein enger Freund der Familie dazu, der seit einiger Zeit geheime Treffen mit Bettina in seinem Atelier verbringt.
Der bedeutende deutsche Roland Schimmelpfennig porträtiert in seiner tiefschwarzen Komödie messerscharf einen Abend im Familienkreis. Schleichend und unmerklich bewegt sich die Atmosphäre in der scheinbar bürgerlichen Idylle in eine abgründige Bedrohlichkeit, die bis zur Unerträglichkeit zunimmt, als mehr und mehr die dunklen Abgründe hinter den wohlfeilen Fassaden zum Vorschein kommen.
Das Produktionsteam:
Titus Georgi (Regie) wurde 1970 in Berlin geboren und studierte von 1990-1994 Schauspieltheater-Regie an der Hamburger Hochschule für Musik und Theater bei Manfred Brauneck und Jürgen Flimm. Im Anschluss daran arbeitete er von 1994-98 als Regieassistent am Schauspielhaus Düsseldorf sowie am Berliner Ensemble und an der Schaubühne am Lehniner Platz. Unter anderem arbeitet er in dieser Zeit mit Regisseuren wie Dimiter Gotscheff, Karin Beier und Franz Xaver Kroetz zusammen. Seit 1998 ist er freier Regisseur und hat seither an einer Vielzahl von Häusern inszeniert, u.a. am Schauspielhaus Bochum, am Thalia Theater Hamburg, am Staatstheater Nürnberg, am Düsseldorfer Schauspielhaus, am Theater Heidelberg, am Oldenburgischen Staatstheater, am Theater Bielefeld, am Theater Bonn, am Theater Meiningen und am Theater Gießen. Seit 2007 ist er darüber hinaus Professor für Schauspiel und Studiengangsleiter an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover.
Nach der Inszenierung von Ibsens Stützen der Gesellschaft ist Wintersonnenwende seine zweite Regiearbeit am Schauspiel Kiel.
Anika Marquardt (Ausstattung) wurde 1982 geboren und absolvierte zunächst eine Ausbildung als Polsterin bevor sie 2004 in Hannover bei Prof. Maren Christensen Kostümbild studierte. Von 2009 bis 2012 arbeitet sie als feste Ausstattungsassistentin am Thalia Theater. Erste eigene Arbeiten entstanden mit den Regisseuren Andreas Kriegenburg am Deutschen Theater Berlin, mit Marco Stormann am Düsseldorfer Schauspielhaus sowie mit Maria Ursprung in der Thalia Gaußstraße. Das Stück Kohlhaas, frei nach Kleist (Regie: Felix Meyer-Christian/costa compagnie), für das sie gemeinsam mit Lani Tran-Duc das Bühnen- und Kostümbild entwickelt hat, erhält 2012 eine Einladung zum Körber-Festival. Seit Sommer 2012 ist sie freie Bühnen- und Kostümbildnerin. Zuletzt arbeitete sie unter anderem am Theater Lübeck, am Thalia Theater Hamburg, am Konzerttheater Bern und als Mitglied der costa compagnie im Fleetstreet Theater Hamburg.
Die Ausstattung für Wintersonnenwende ist ihre erste Arbeit am Schauspielhaus Kiel.
Wann? 28. Februar
Wo? Studio Schauspielhaus
Beginn: 19.30 Uhr
Karten: 15,50 Euro unter Tel.: (0431) 901 901