Vom 18. Juni bis zum 2. Juli 2017 erwartet die Zuschauer ein ganz besonderes Projekt im Kieler Schauspielhaus: Alle drei Akademien am Theater Kiel zusammen in einer großen Gemeinschaftsproduktion mit der Uraufführung des Auftragswerks „Marina, die kleine Meerjungfrau“ frei nach Hans Christian Andersen.
Es ist mittlerweile eine schöne Tradition der Oper Kiel: das alljährliche szenische Projekt des Kinder- und Jugendchors, das entweder im Theater im Werftpark oder im Schauspielhaus stattfindet. Nach „König Keks“, der Uraufführung „Pit und Paula – frisch versalzen“, „Schockorange“ und „Henrietta und die Feuerfee“ kommt nun mit „Marina, die kleine Meerjungfrau“ im Schauspielhaus jedoch die erste Zusammenarbeit mit den Akademiekollegen von der Ballettakademie und der Orchesterakademie zur Uraufführung. Das Pit-und-Paula-Team aus Komponist und Librettistin Bernd und Imke Wilden hat dafür eigens eine moderne Bearbeitung des traurigen Hans Christian Andersen-Klassikers „Die kleine Meerjungfrau“ geschrieben. Darin wurden von anspruchsvollen Gesangspartien bis zum Rap die Herausforderungen für die jungen Darsteller hoch gesteckt, und daneben auch die Gelegenheit für tänzerischen Ausdruck nicht vernachlässigt. Eine Besonderheit der Produktion ist auch die Doppelbesetzung der Hauptpartien sowohl als singende als auch als tanzende Darsteller. Das generell junge Bühnenensemble ist im Alter von neun bis neunzehn Jahren. Choreografiert wird der Abend von Victoria Lane Green aus dem Ensemble des Balletts Kiel. Das klare, abstrakt reduzierte Bühnenbild von Stefani Klie lässt die Kostüme von Sabine Keil in ihrer Bandbreite von spielerisch-bunt in der Unterwasserwelt bis zu zurückhaltend-streng in der Menschenwelt voll zur Geltung kommen. Auf der Bühne stehen ca. 35 SängerInnen des Kinder- und Jugendchors, 15 TänzerInnen der Ballettakademie und im Graben spielen rund 20 junge Talente aus der Orchesterakademie. Die musikalische Leitung übernimmt Moritz Caffier, die Regie liegt in Händen von Nele Tippelmann. Unterstützt wird die Produktion von der Kunststiftung der HSH Nordbank.
Und darum geht es:
Der junge Jan ist von seinen materialistisch denkenden Freunden genervt. Er sehnt sich nach einem Leben ohne Erfolgsdruck, den ihm auch seine bevormundende Mutter, eine einflussreiche Firmenchefin macht. Doch an seinem 18. Geburtstag geschieht etwas Unvorhergesehenes: durch eine Unachtsamkeit stürzt Jan von einer Klippe ins Meer. Zum Glück beobachtet ihn die Meerjungfrau Marina, die ebenfalls Grund zum Feiern hat – zu ihrem 15. Geburtstag nämlich darf sie zum ersten Mal an die Meeresoberfläche schwimmen. Marina rettet Jans Leben, und verliebt sich dabei in den Menschenmann. Gegen alle Warnungen ihrer Großmutter Ulrica geht Marina zur Meerhexe Nephtysa, um von ihr in einen Menschen verwandelt zu werden, nur um Jan nahe sein zu können. Dafür muss sie jedoch ihre Stimme als Bezahlung opfern.
Jan ist fasziniert von diesem andersartigen jungen Mädchen, auch wenn sie nicht mit ihm sprechen kann. Er spürt, dass sie viel gemeinsam haben. Doch Jans Freundesclique, besonders die junge Jessica, haben etwas gegen diese neue Verbindung ihres reichen Freundes. Durch den Druck der Gesellschaft entfremden sich Jan und Marina immer mehr. Die Hexe Nephtysa bietet Marina einen brutalen Ausweg aus ihrem Unglück: wenn sie Jan tötet, darf sie wieder als Meerjungfrau weiterleben. Wie wird Marina sich entscheiden?
„Marina die kleine Meerjungfrau“ im Schauspielhaus
Termine: Premiere am 18. Juni, 18 Uhr; weitere Vorstellungen: 20. Juni,11 Uhr; 24. Juni, 19 Uhr; 25.+27. Juni sowie 2. Juli jeweils 18 Uhr
Karten: Tel.: (0431) 90 19 01, www.theater-kiel.de