Seit Anfang des Monats startet der THW Kiel wieder richtig durch: Mit drei Neuzugängen, einer jungen Mannschaft und einer Portion Optimismus ist der amtierende Pokalsieger in die neue Spielzeit gestartet
Fragt man den momentan noch verletzten THW-Kapitän Domagoj Duvnjak nach seinem Saisonziel mit dem THW Kiel, bekommt man eine überraschende Antwort: „61“. Und ein breites Lächeln. Die „Zebras“ wollen wieder angreifen – und deshalb hoffen die Handball-Stars des deutschen Rekordmeisters auf 61 Pflichtspiele in dieser Saison. Denn das würde bedeuten, dass man neben den 34 Bundesliga-Partien in beiden Final-Four-Turnieren um den DHB-Pokal und die Champions League auch das Finale erreichen würde. „Niemand setzt uns höhere Ziele als wir Spieler selbst“, erklärt der Kapitän. „Wir wollen die Meisterschaft nach Hause holen, und wir wollen wieder nach Hamburg und nach Köln.“ Entschlossenheit spricht aus diesen Worten – und das angriffslustige Funkeln in Duvnjaks Augen unterstreicht, dass sich die Mannschaft des THW Kiel eine Menge vorgenommen hat.
Die vergangene Spielzeit, in der die Kieler nach vielen Verletzungen lange um die Qualifikation für die Champions League bangen mussten, ist abgehakt – aber noch nicht vergessen. „Wir waren nicht konstant genug, haben drei Tage nach einem überragenden Spiel richtig schlecht ausgesehen“, erinnert Duvnjak an eine Saison mit Höhen und Tiefen. „Aber wir haben gegen den hohen Saison-Favoriten aus Flensburg den Pokal geholt – das war unglaublich wichtig für unsere junge Mannschaft. Jetzt wissen alle, dass wir unsere Ziele erreichen können, wenn wir gemeinsam hart dafür arbeiten – in jedem Spiel!“
Der Optimismus der „Zebras“ kommt nicht von ungefähr. In der Vorbereitung konnte THW-Trainer Alfred Gislason – anders im Olympia-Jahr 2016 – bis auf die Langzeitverletzten seine komplette Truppe begrüßen. Und auch die Fans sind wieder heiß auf Schwarz-Weiß: In der Bundesliga wird erneut jedes Spiel ausverkauft sein, für die sieben Heimspiele in der Gruppenphase der Champions League kauften sich rund 6.500 Anhänger eine Dauerkarte. „Unsere Fans sind einfach unglaublich. Ohne sie hätten wir die letzte Saison nicht zu einem guten Ende führen können“, freut sich Duvnjak auf die Heimspiel-Atmosphäre. „Wenn unsere ‚weiße Wand‘ wieder hinter uns steht, bin ich zuversichtlich, dass wir im Juni 2018 wieder gemeinsam etwas zu feiern haben werden. Denn: Wir sind Kiel!“