Egal, ob Krimis, Anekdoten oder Romantik-Schmöker – der November hält für jeden Bücherfreund eine Überraschung bereit. KIELerLEBEN verrät hier die besten Neuerscheinungen des Monats.
Elf Tage in Berlin
Nach einem Badeunfall in der Kindheit hat Arne Murberg Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren und komplexere Zusammenhänge zu erfassen. Aber Arne ist ein warmherziger Mensch, der sich eine kindlich naive, offene Art bewahrt hat. Als sein Vater ihm auf dem Totenbett offenbart, dass seine Mutter nicht tot ist, sondern in Berlin lebt, und ihn bittet, ihr dort ein verschlossenes Kästchen zu übergeben, beginnt für ihn ein wahres Abenteuer. Mit wenigen Deutschkenntnissen und einem Paar strapazierfähiger gelber Schuhe macht sich Arne auf die Reise – und gerät bald in Schwierigkeiten. Doch ihm zur Seite stehen zwei Menschen: ein etwas wirrer Professor und eine kluge junge Frau im Rollstuhl. Wird Arne seiner Mutter begegnen? Wird er sein Glück finden in Berlin? Wunderbar erzählt!
Håkan Nesser: Elf Tage in Berlin, btb, 18 Euro
Krone des Schäfers
Im März verstarb Sir Terry Pratchett im Alter von 66 Jahren an einer besonderen Form von Alzheimer. Nun erscheint sein letzter Scheibenweltroman: Tiffany Weh ist die offizielle Hexe ihrer Heimat, stolz und glücklich – und steht doch vor ihrer bisher größten Herausforderung. Tief im Kreideland rührt sich etwas: Ein alter Feind sammelt neue Kraft. Doch nicht nur hier, auf der ganzen Scheibenwelt hat eine Zeit der Umbrüche begonnen. Grenzen verschwimmen, Allianzen verschieben sich, neue Mächte entstehen. Tiffany muss wählen zwischen Licht und Dunkelheit, zwischen Gut und Böse. Als sich eine gewaltige Invasion ankündigt, ruft Tiffany die Hexengemeinde auf, ihr beizustehen. Denn der Tag der Abrechnung rückt näher ... Scharfsinnig, phantasievoll und unverzichtbar!
Sir Terry Pratchett: Die Krone des Schäfers, Manhattan, 17,99 Euro
Fieber am Morgen
Péter Gárdos erzählt die Geschichte seiner Eltern, die sich 1945 als Holocaust-Überlebende durch Briefe lieben lernen: Der Ungar Miklós wird als Überlebender in ein Genesungsheim nach Schweden gebracht. Der Arzt gibt ihm noch sechs Monate zum Leben. Doch Miklós gibt nicht auf. Er schreibt allen 117 Frauen aus seiner Heimat, die auch nach Schweden gebracht wurden, einen Brief. Als er eine Antwort von Lili bekommt, weiß er, sie ist die Richtige. Sie schreiben sich und werden vertrauter. Doch ein Treffen gestaltet sich schwierig, und Miklós ist sterbenskrank … Ein Roman mit Happy End, sonst hätte Gárdos die Geschichte seiner Eltern, in der er selbst auftritt, nicht schreiben können. Einfach wunderbar!
Péter Gárdos : Fieber am Morgen, Hoffmann & Campe, 22 Euro.