Über eine Dorf-Initiative sind Justin Hallauer und Sebastian Penthin auf die Probleme des lokalen Raumes aufmerksam geworden – für sie der entscheidende Anstoß, ihr Unternehmen Lokalportal zu gründen.
„Wir kommen problemlos von Kiel nach Hamburg oder Lübeck und von Deutschland ins Ausland. Aber von einem Dorf wie Wisch ins Nachbardorf Schönberg – da wird es schwierig“, sagt Justin Hallauer, der gemeinsam mit Sebastian Penthin Gründer der Kommunikationsplattform Lokalportal ist. Über die Eltern von Sebastian hörte er 2014 von der Initiative „Wisch aktiv erleben 2030“, bei der es unter anderem um Bedarfe in puncto Mobilität des Ortes geht. „Wir sind dadurch auf die Probleme des ländlichen Raumes aufmerksam geworden“, sagt Justin. Die Idee, eine Kommunikationsplattform zu entwerfen, die nur in der Nachbarschaft agiert, war geboren. Seit Winter 2014 gibt es das Lokalportal, das eine Art Facebook nur für den lokalen Raum ist. Hier hat das mittlerweile sechsköpfige Team um Marc Leuthardt, Sabrina Kolberg, Nils Mewes, Sebastian Penthin, Stefan Exner und Justin Hallauer, das sich größtenteils aus dem Studium an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel kennt, eine vertraute Atmosphäre mit Akteuren wie Ämtern und Gemeinden, Städten, lokalen Bäckern und privaten Nutzern in Schleswig-Holstein geschaffen. Während Nachrichten auf Facebook unübersichtlich weit verbreitet werden können, kann ein Nutzer im Lokalportal seine Mitteilungen lediglich im Umkreis von bis zu 20 Kilometern publik machen. „Wenn ich eine Mitfahrgelegenheit im Dorf suche, richte ich meine Nachricht nur an diejenigen, für die mein Anliegen relevant ist. Damit habe ich eine viel größere Trefferquote. Auch ist der Umgang auf der Plattform ein sehr friedlicher. Wenn ich jemandem blöd komme, muss ich ja damit rechnen, ihm am nächsten Tag im Dorf zu begegnen“, sagt Justin mit einem Zwinkern. Noch ein Plus des Lokalportals: Der Anwender ist, bei absolutem Datenschutz, Herr seiner Daten.
„Nachrichten sind auch nicht teilbar oder googlebar“, erklärt Justin. Im Hinblick auf die Anwendungen steht das Lokalportal anderen Kommunikationsplattformen in nichts nach: Es kann getauscht, geholfen und diskutiert werden. Der Nutzer kann Infos bei der Stadt Kiel abonnieren, es gibt Kleinanzeigen, Termine „und einen lokalen Veranstaltungskalender mit Dorffesten und Dackelrennen“, sagt Marc schmunzelnd. Auch Gruppenfunktionen, darunter eine Fahrgemeinschaft zwischen Schönberg und Kiel, fehlen nicht. Derzeit fasst das Lokalportal 3.500 Nutzer. Im Juni soll sein „Baby“, wie Justin es nennt, die Beta-Phase verlassen. Bis dahin wird es auch die oft nachgefragten Apps zur Webseite geben. In Zukunft will das Team das Lokalportal auf weitere Regionen ausweiten. Zudem wird über Premiumfunktionen, wie einen Bürgerchat für Gemeinden, nachgedacht. Eine Herausforderung, die es noch zu bewältigen gilt, ist, die Plattform so zu programmieren, dass sie für alle Nutzer mit unterschiedlichsten Geräten einheitlich ist. Die Motivation im Team ist groß: „Aus einer spontanen Idee ist eine Firma geworden, die sich trägt“, sagt Justin begeistert. „Ohne die starterkitchen und Opencampus, den Gründerkredit vom Land sowie unsere jetzigen Investoren wäre das nicht möglich.“
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