Urkomisch, schräg und garantiert mit dem Prädikat „Pädagogisch schmerzvoll“ versehen. Bastian Bielendorfer präsentiert sein neues Live-Programm „Das Leben ist kein Pausenhof!“ am 13. April im KulturForum.
Mutter Lehrerin auf der Grundschule, Vater Pauker auf dem Gymnasium und der eigene Onkel im Direktorensessel. Ein schulisches Guantanamo, ein Aufwachsen härter als der gewiss glutenfreie Pausenzwieback aller Sportlehrer. Und das alles auch noch im glamourösen Gelsenkirchen, dem bilderbuchhaften Florenz des Ruhrgebiets mit dem Charme einer verschimmelten Butterbrotdose und einem Zentralbad, das selbst Erich Honecker in die Depression gestürzt hätte. So lässt sich die Kindheit von Deutschlands wohl bekanntestem Lehrerkind, Bastian Bielendorfer, zusammenfassen. Doch die Entwicklungsjahre waren gestern, jetzt beginnt die wirklich gnadenlose Realität.
In seinem neuen Live-Programm „Das Leben ist kein Pausenhof!“ blickt Bastian Bielendorfer mit Wehmut, aber noch viel mehr Humor auf seine Reifezeit zurück und stellt sich den harten Herausforderungen seines neuen, entjungferten Alltags.Ein legendärer Auftritt bei Günther Jauchs „Wer wird Millionär“, bei dem Bielendorfers Vater als Telefonjoker in 30 Sekunden alle Klischees erfüllte,die den besserwisserischen Pädagogen dieser Welt so anhaften, hievte das Lehrerkind über Nacht in die Autoren-Riege und sein gleichnamiges, ultrawitziges Erstlingswerk gleich auf Platz eins der Bestsellerlisten. Spätestens seit seinen unzähligen Vortragsreisen durch die Republik wuchs in Bielendorfer die Erkenntnis: Ich bin nicht allein! Überall gibt es Generationen von Leidensgenossen, die auch unter der Herrschaft des Rotstifts aufgewachsen sind. Und überall gibt es Eltern, die an den dilettantischen Versuchen ihrer Sprösslinge verzweifeln, endlich erwachsen zu werden – mit 30. Aber was ist, wenn die Schule wirklich vorbei ist? Dann wartet die wahre Berufung, der Ernst des Lebens. Und gerade Bastian Bielendorfer weiß: „Das Leben ist kein Pausenhof!“ Irgendwo zwischen Studium, pseudoselbstständiger Existenz und Mutters Anrufen lauert auf ihn der Wahnsinn der Gegenwart - und die ist auch nicht besser als Vaters demütigender Korrektur-Terror. Zum Brüllen komisch erzählt Bielendorfer von seinem Leben in der Generation Nix, halbtägigen Praktika bei Poco Domäne und lässt hinter die Kulissen eines Elternhauses schauen, in dem man beim Mittagessen Verben konjugiert und sich Fragen stellt wie: „Ist der jetzt wirklich zu dumm oder einfach gar nicht unser Sohn? Und wie ist der hier überhaupt reingekommen?“. Bielendorfer entführt sein Publikum in die schräge Welt eines Mitdreißigers, für den es immer nur zu einer Teilnehmerurkunde gereicht hat und der jetzt an der Klippe zum Absprung ins Leben steht, in dem plötzlich Steuererklärungen, Partnervermittlungen, Umzugskartons und Flurputzpläne auf ihn warten.
Das Leben ist nun mal kein Pausenhof! Nicht nur für Lehrerkinder, sondern für alle, die jemals zur Schule gegangen sind, die Flucht ergriffen haben, gegangen worden sind, Eltern gehabt haben, Großeltern beherbergen, selber Eltern sein dürfen oder irgendwann einmal Eltern werden wollen!
Termin: 13. April 2016, 20 Uhr, KulturForum, Andreas-Gayk-Str. 31, 24103 Kiel
Preis: 18 Euro zzgl. VVK-Geb., AK 21 Euro
Tickets: Konzertkasse Streiber, Holstenstr. 88-90, Tel.: (0431) 914 16 und unter www.streiber-kiel.de
Weiter Informationen am Info-Tresen in der Stadtgalerie, Tel.: (0431) 901 34 00