- Franz Sell um 1970
- Matthias Sell beginnt einen neuen Korb
- Christin Sell repariert einen Stuhl
- Das Ehepaar Sell
- Im Freilichtmuseum Molfsee betreibt die Korbmacherei eine Werkstatt
- In dem hauseigenen Werkstattladen gibt es viel zu entdecken
- Familie Sell pflanzt in ihrem Garten selbst Weiden an
Was gibt es für besondere Berufe, die heute nicht mehr alltäglich sind? Diesen Monat hat uns die Korbmacherei Sell Einblick in das Arbeitsleben des Korbmachers gewährt.
Das Korbmacherhandwerk ist eines der ältesten Handwerke der Welt. Schon früh schufen Menschen Gebrauchsgegenstände für den täglichen Bedarf. Über die Jahrhunderte wurden die Flechttechniken stetig verfeinert. Bis heute wird mit einfachsten Werkzeugen und den Händen gearbeitet. Auch wenn Kunststoff viele natürliche Materialien zeitweise abgelöst hat, fasziniert das kunstvolle Flechtwerk aus Weidenruten auch heute noch und überzeugt durch Langlebigkeit und Vielseitigkeit.
Matthias Sell beginnt einen neuen Korb
„Es gibt keine Maschinen, die unsere Arbeit übernehmen können. Wir stellen mit unseren Händen Naturprodukte her, die sehr lange halten. Und jedes von uns gefertigte Produkt ist ein Unikat“, sagt Matthias Sell über seine Arbeit. Die Korbmacherei Sell in Kiel ist ein Familienbetrieb in der dritten Generation, der seit 78 Jahren Korbwaren fertigt. Das Ehepaar Christin und Matthias Sell führt den Betrieb, und auch Christins Vater Franz-Dieter Sell ist immer noch an Bord und unterstützt, wo er kann.
Christin Sell repariert einen Stuhl
Kennengelernt hat sich das Ehepaar in Lichtenfels an der Berufsfachschule für Flechtwerkgestaltung. Für diese Ausbildung entschieden sie sich unabhängig voneinander, einzig und allein aus Leidenschaft für dieses Handwerk. Mittlerweile haben beide ihren Meister gemacht. Zusätzlich zum Werkstattladen in Kiel, in dem es gefertigte Korbwaren aller Art gibt, betreibt das Ehepaar eine Werkstatt im Freilichtmuseum Molfsee. Dort entstehen Körbe aller Art unter den Augen von interessierten Zuschauern. Sein Wissen gibt das Ehepaar dort auch regelmäßig in Flechtkursen weiter.
Das Ehepaar Sell
Auch eine große Bandbreite an Sonderanfertigungen ist möglich. Die Korbmacherei Sell bietet außerdem einen Reparaturservice für Möbel an, an denen das Korbgeflecht ein wenig in die Jahre gekommen ist. So erstrahlen die geliebten Schätze und Familienerbstücke in neuem Glanz. „Wir arbeiten mit der Natur und nicht gegen sie. So ist Upcycling ein wichtiges Thema für uns. Alle anderen verwendeten Materialien stammen direkt aus der Natur, einen Teil bauen wir sogar selbst an“, betont Christin Sell mit einem Lächeln.
Im Freilichtmuseum Molfsee betreibt die Korbmacherei eine Werkstatt
Wenn man das Ehepaar Sell bei der Arbeit beobachtet, sieht man ihnen an, wie viel Herzblut in ihrer Arbeit steckt und wie sehr diese Leidenschaft die beiden verbindet. In dem Meisterbetrieb wird traditionelle Handwerkskunst mit jungen Ideen ausgeführt. So gibt es neben den altbewährten Klassikern immer wieder neue Ideen, die den Produkten einen modernen Anstrich geben. Hier wird Handwerkskunst mit ganz viel Kreativität und Liebe zum Detail vereint – so werden ihre Produkte zu ganz besonderen Unikaten.
In dem hauseigenen Werkstattladen gibt es viel zu entdecken