„Vincents Sterne“ heißt die erste Romanreihe von Autorin Mima, die sie im neuen Kieler Verlag LEEWAY veröffentlicht hat. KIELerLEBEN sprach mit ihr über den deutschen Buchmarkt, Multiple Sklerose und Orgasmen.
KIELerLEBEN: Warum haben Sie sich für die Veröffentlichung von „Vincents Sterne“ ausgerechnet den noch jungen LEEWAY-Verlag ausgesucht?
Mima: Als deutscher Autor ist es schwierig, in großen Verlagen beworben zu werden oder ein Buch zu veröffentlichen. Der Fokus liegt auf den großen Schriftstellern aus dem anglo-amerikanischen Raum. LEEWAY möchte sich bewusst dafür einsetzen, dass die Bücher, die gedruckt werden, auch dem Leser vorgestellt werden. Außerdem unterstützt der Verlag ausdrücklich deutsche Autoren und Themen abseits der Norm. Das gefällt mir.
Was genau meinen Sie mit ,Themen abseits der Norm‘?
Zum Beispiel chronische Erkrankungen, wie Multiple Sklerose, und dessen Auswirkungen. Es gibt so viele Menschen, die mit diesen Krankheiten leben. Das Thema wird in Büchern aber entweder als Problem behandelt oder es kommt gar nicht vor. Dabei kann jemand, der eine chronische Erkrankung hat, auch ganz normal leben und lieben, ohne dass die Krankheit zum Problem wird. LEEWAY bietet als kleiner, unabhängiger Verlag die Möglichkeit, das zu thematisieren.
Kommen solche Themen auch in Ihrer Buchreihe „Vincents Sterne“ vor? Worum geht es dort?
„Vincents Sterne“ erzählt von Problemen, ist aber nie ein Problembuch. Es erzählt von einer Liebe, die nicht immer nur rosarot ist. Wo man versucht, Probleme zu überwinden und vielleicht auch mal andere Modelle von Beziehungen lebt. Dabei kommen Themen wie BDSM (Bondage & Discipline, Dominance & Submission), Polyamorie oder eine hörige Liebe vor. Es wird thematisiert, wo hier die Grenzen zu ziehen sind und wo die Protagonistin es nicht schafft, diese zu ziehen. Außerdem werden auch Dinge wie Borderline, Multiple Sklerose oder Missbrauch angesprochen.
Gibt es ein Buch, das Ihnen persönlich nicht mehr aus dem Kopf geht?
Einen speziellen Lieblingsroman habe ich nicht, weil mich die meisten schnell langweilen. Nach Seite drei ist für mich meistens klar, wie es ausgeht, und damit liege ich fast immer richtig. Wenn sich die Protagonisten eines Romans über hunderte von Seiten nur anhimmeln, finde ich das sehr ermüdend und langweilig.
War das die Inspiration dafür, „Vincents Sterne“ zu schreiben?
Genau, ja. In meinen Büchern möchte ich auch mit Mythen aufräumen, wie zum Beispiel, dass Frauen jedes Mal und ganz leicht zum Höhepunkt kommen. Bei „Shades of Grey“ hat mich aufgeregt, dass eine Jungfrau gleich zehn Orgasmen hintereinander bekommt (lacht). Mir ist es wichtig, dass man in Büchern auch liest, dass 80 Prozent der Frauen das nicht schaffen.
Das Interview führte Bianca Paulsen
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Der erste Band von „Vincents Sterne“ ist ab sofort auf amazon und im Buchhandel erhältlich. Auch der zweite Band kann bereits vorbestellt werden. Weitere Infos gibt es unter www.leeway-verlag.de.