Entspannt an der Kiellinie sitzen, Kaffee trinken, leckeres Essen genießen und die dicken Pötte auf der Förde beobachten: Dafür ist das LOUF der Anlaufpunkt in Kiel schlechthin. Das Gesicht dahinter ist Stefan zu Putlitz. In seiner lebhaften und offenen Art, die auch bei seinen Gästen so gut ankommt, erzählt der großgewachsene, sportliche Kieler, wie er dazu kam, das Lokal an der Förde zu eröffnen.
Vom Studenten zum Gastronomen
In der Gastronomie ist Stefan zu Putlitz durch Nebenjobs und Zufälle gelandet: „Ich war zur rechten Zeit am rechten Ort und habe die richtigen Leute kennengelernt“, erklärt er. Nach der Schulzeit machte er eine Ausbildung zum Feinmechaniker, holte die Fachhochschulreife nach und studierte Feinwerktechnik an der FH Kiel. Nebenbei jobbte zu Putlitz in einer Bar namens Kwatsch am Dreiecksplatz, um etwas dazuzuverdienen: „Diese Arbeit hat mir immer mehr Spaß gemacht“, sagt er. Ein Techniker steckte dennoch in ihm: „Der Chef war der Meinung, dass Bailey’s in den Flaschen fehlt – ich habe durch meine Berechnung mit einem eigenen Computerprogramm das Gegenteil bewiesen.“ Als ihm angeboten wurde, stellvertretender Betriebsleiter der Kwatsch-Filiale in Göttingen zu werden, sagte er zu. Aber es verschlug ihn wieder nach Kiel. Hier eröffnete er 1992 als Betriebsleiter die erste Bierbörse am Alten Markt. Kurz darauf wurde er Leiter einer Disko in Bielefeld – doch wieder zog es ihn an die Förde: Für drei Jahre führte zu Putlitz das Restaurant L’étage in der Legienstraße.
Das Wasser vor der Tür
Im Jahr 1999 übernahm er ein Café an der Kiellinie, gestaltete die Räume und den Außenbereich neu und entwickelte ein vielfältiges Café-, Bar- und Restaurant-Konzept. Im August 2000 eröffnete er das LOUF. Der Name verweist auf den Standort am Reventlou-Anleger und bringt die Wassernähe zum Ausdruck. „Der neue Anleger hätte auch gerne Reventlouf heißen können“, sagt zu Putlitz lachend. Seit 2008 betreibt der umtriebige Gastronom auch das Wirtshaus am Europaplatz. Dass er immer wieder nach Kiel zurückgekehrt ist, kommt nicht von ungefähr: „Schon als Student war ich weg zum Surfen, sobald sich draußen ein Blatt bewegt hat“, erzählt er. Heute kitet der 50- Jährige, um abzuschalten, zudem hält er sich mit anderen Sportarten fit und verbringt gern Zeit mit seinen Söhnen und seiner Frau Dagmar. Für den Wassersportler ist Kiel der perfekte Wohnort: „Woanders würde ich es nicht aushalten“, sagt zu Putlitz, während er mit einem Kaffee in der Hand aus dem Fenster des LOUFs blickt und die Schiffe beobachtet.