Echte Kerle im Rampenlicht
Wenn fünf norddeutsche Männer in ihren Kostümen die Bühnen im Land betreten, kreischen die Frauen und die Männer feiern: Village P. sind die bessere Kopie der Kultband Village People. Im wahren Leben sind Torsten (40), Christoph (31), Stephan (39), Moritz (25) und Marc (23) Polizist, Bürokaufmann, Bauleiter, Betriebswirt und Kaufmann - doch auf der Bühne reißen sie hunderte Schleswig-Holsteiner regelmäßig zu Jubelstürmen hin. Die zwei Kieler und drei Schleswiger verwandeln sich dann in Indianer, Police Officer, Bauarbeiter, Sergeant und Rocker.
Aus fünf Freunden werden dann die "Village P.".
Begonnen hat die Geschichte der Show im Mai 2005. Auf der Suche nach einer Aufführungsidee für eine anstehende Silberhochzeit im Familienkreis warf Torsten in die bierlaunige Runde ein: "Lass uns ein Stück von den Village People aufführen, die Musik ist geil und 'YMCA' kennt jedes Kind". Sein Schwager Christoph und einige Freunde waren mehr als angetan von dieser Idee - und ahnten nicht, dass dies der Beginn einer Show war, in deren Mittelpunkt sie heute stehen. "Die Gäste auf der Silberhochzeit waren begeistert", erinnert sich Torsten. Ein gemütlicher Grillabend brachte wenig später eine ungeahnte Wendung. "Wir wollten einfach noch ein bisschen feiern gehen", erzählt Christoph lachend, "mein Schwager wünschte sich dann im MAX einfach unser Lied: YMCA." Rauf ging es auf die kleine Bühne, die Bewegungen noch einmal vor dem zweiten "großen" Auftritt "trainieren" - unkostümiert. "Die anderen Partygäste feierten uns, jubelten." Darunter auch ein Organisator der Benefizgala Freak Out Fashion Event, der die fünf ansprach, ob sie nicht einmal bei der Show mitwirken wollten. Die fünf wollten. "Wir haben einen Namen gefunden, unsere bis dato zusammen gesuchten Kostüme perfektioniert und fortan häufiger die Tänze trainiert."
Das Lampenfieber sei unbeschreiblich gewesen. Doch Village P. begeisterten als "Opener" die fast ausverkaufte Halle400, mussten Zugaben geben und wurden durch die Berichterstattung bekannt. Ehrensache, dass man im "Tourbus", Torstens VW, zum Konzert der "echten" Village People nach Köln fuhr - natürlich in Original-Kostümen. Die Fans feierten sie bereits vor dem Einlass, ein Ordner winkte sie aus der Schlange und brachte sie hinter die Bühne: "Da haben wir unsere Vorbilder getroffen - sie haben uns gar als Spiegelbilder ihrer selbst bezeichnet", erzählt Moritz schmunzelnd. "Naja", fügt Marc an, "eigentlich sahen wir besser aus als sie!" So entstand auch das oben zu sehende Foto.
Von der Bierlaune zur semiprofessionellen Show: Heute freuen sich die fünf, wenn sie einem Publikum so richtig einheizen können. "Im März fahren wir sogar nach Erfurt", plant Christoph die nächsten Auftritte, "beim Weltfrauentag sollen wir ein bisschen Stimmung machen." Nichts leichter als das.
Informationen, Videos, Bilder und Kontaktdaten gibt es auf der offiziellen Homepage der Gruppe: www.village-p.de
Foto: v v g-koeln