Egal, ob einfache Wände, Fassaden, Raumszenerien oder ganze Objekte: Dank der EDGE-Technologie können Flächen ohne großen Aufwand kreativ und vielseitig bestrahlt werden.
Das Thema der Masterarbeit als Ausgangslage für das eigene Unternehmen – diese für Start-ups nicht ungewöhnliche Konstellation trifft auch auf die li – Light Instruments GmbH zu. Denn für das junge Kieler Start-up begann alles im Frühjahr 2013, als Martin Fischbock (31) an der Fachhochschule Kiel seine Masterarbeit über elektrische Technologien schreiben musste, mit dem vorgegebenen Themenvorschlag jedoch nicht vollends glücklich war. Stattdessen entschied sich der Elektrotechnik-Student dazu, seine Abschlussarbeit über ein eigenes Projekt zu verfassen. „Da ich vorher schon im Event- und Lichtbereich gearbeitet hatte, wollte ich eine bereits vorhandene Technik in der Bedienung optimieren. Deshalb habe ich mir ein Verfahren überlegt, mit dem man Objekte einfacher maskieren und mit Lichteffekten bespielen kann“, blickt Martin zurück.
Schnell holte sich Martin den befreundeten Wirtschaftsingenieur Kay Sörnsen (31) zur Seite. Da sich das Projekt als sehr softwarelastig erwies, stellte das Duo den Kontakt zur Kieler Softwarefirma Cap3 her. Als die beiden Kieler dann dank ihrer neuartigen Technikidee im Februar 2014 die Zusage für das Gründerstipendium erhielten, wurden die ersten Prototypen gebaut und das nötige Equipment angeschafft.
Nach der einjährigen Entwicklungsphase folgte im August 2015 die offizielle Gründung der li – Light Instruments GmbH. Seitdem wuchs das Start-up kontinuierlich: Mittlerweile gehören elf Mitarbeiter zum Team. Das entstandene Produkt ist ein kleiner schwarzer Kasten namens „EDGE“. „Dabei handelt es sich um einen Videoserver, der es ermöglicht, mehrere Videos, Bilder oder Animationen gleichzeitig über einen Beamer kantengenau auf unterschiedlichste Flächen zu projizieren“, erklärt Firat Keskin (27), der seit Oktober 2016 mit an Bord ist. Mithilfe der dazugehörigen App ließen sich die einzelnen Flächen bewegen und je nach Bedarf zurechtschieben, ergänzt Firat. „Die Vorteile dabei sind, dass es kostengünstig ist und für Laien einfach zu bedienen ist.“ Neben der lokalen gibt es auch die zentralisierte EDGE-Variante, bei der die Jungunternehmer Projektionen mithilfe des eigens programmierten Content-Management-Systems koordinieren.
Das Verfahren, mithilfe eines Projektors Oberflächen zu beleuchten, nennt sich „Projection Mapping“ und eignet sich optimal für Events wie Festivals, Konzerte oder Partys, aber auch für den Messebau oder Werbeveranstaltungen. So bestrahlte das Start-up in Kiel bereits das Audimax oder den Schwedenkai und setzte zudem Flächen in Supermärkten, U-Bahnhöfen und sogar Kirchen in der gesamten Republik in Szene.
„Man kann mit Licht einfach sehr viel machen“, sagt Kay, „und dank der EDGE-Technologie hat man innerhalb weniger Minuten eine Lichtinstallation, für die man normalerweise sehr lange brauchen würde“. Kurzum: Die Light Instruments GmbH schafft es, auf simple Art und Weise außergewöhnliche Effekte zu erzeugen – davon wird man sich auch in Zukunft nicht nur in der Landeshauptstadt überzeugen können.
li – Light Instruments GmbH