Hannes Eilers und sein Team möchten die Situation im Pflegebereich durch den Einsatz von Robotern mit künstlicher Intelligenz verbessern.
Als Resultat des demografischen Wandels steigt die Anzahl an Pflegebedürftigen stetig, während die zur Verfügung stehenden Pflegekräfte immer weniger werden. Dies hat Hannes Eilers in seiner eigenen Familie wahrnehmen können und ihn zum Nachdenken angeregt. In Celle geboren und aufgewachsen, ist er schon in jungen Jahren durch seinen Großvater mit der Elektrotechnik in Kontakt gekommen. Nach dem Abitur an einem technischen Fachgymnasium ergriff ihn bald das Gefühl, etwas schaffen zu wollen, praktisch in seinem Berufsfeld aktiv zu werden. So verschlug es ihn an die Fachhochschule Kiel, wo der heute 29-Jährige nun seine Profession als Ingenieur für Robotik ausübt. Bewegt durch die Erfahrungen mit dem Pflegezustand seines eigenen Großvaters kam Hannes zu dem Entschluss, etwas dazu beitragen zu wollen, die Situation im Pflegebereich zu verbessern. Er setzte sich in den Kopf, seinen Opa zu unterhalten, auch wenn mal keiner bei ihm sein konnte.
Warum also nicht einen haustierartigen, liebenswürdig aussehenden Roboter entwickeln, der gleichzeitig Personal entlasten und die Qualität der Pflege für Patienten trotz des Fachkräftemangels aufrechterhalten kann? „Ich möchte Erleichterung und Vereinfachung der Arbeitsweisen in einem Bereich ermöglichen, in dem man eigentlich keine Digitalisierung hat“, erklärt Hannes seine Motivation. Seine Idee: Die Patienten tragen Armbänder, die mit zentraler künstlicher Intelligenz verbunden sind. So können Infos über den Gesundheitszustand von Patienten oder deren Bedürfnisse an das Personal weitergeleitet werden.
Den Roboter, für den das bald erscheinende Model „Asus Zembo“ vorgesehen ist, würde man als Interaktionsschnittstelle der künstlichen Intelligenz einsetzen. „Diese hat übrigens schon einen Namen“, erzählt Hannes stolz. „Joice“ analysiert digitale Daten und kann gesundheitliche Aufzeichnungen über zum Beispiel den Blutdruck des Patienten machen, die sonst gar nicht möglich wären. Aber nicht nur medizinisch soll der Roboter eine Hilfe sein – er soll auch multimedia-tauglich sein und den Patienten unterhalten können.
Mit der Idee, mit Pflegeeinrichtungen gemeinsam ein System zu entwickeln, das Fachpersonal zielgerecht einsetzt, erreicht Hannes viele Interessenten. Seit seinem Besuch der Starter Kitchen im März konnte er drei weitere Mitstreiter für sein Team gewinnen. Das erste einsatzbereite Produkt wird bereits 2018 erwartet.