Bereits seit drei Jahren können sich junge Menschen in Kiel innerhalb des Jungen Rats politisch engagieren und vertreten dadurch die Interessen der Jugendlichen. Hier stellen sie sich vor und geben einen kleinen Einblick in ihre Arbeit.
KIELerleben: Wie ist der Junge Rat entstanden und seit wann gibt es ihn?
Der Junge Rat: Der Junge Rat ist seit 2015 Bestandteil der Kieler Kommunalpolitik und ist mit der Umsetzung der Gemeindeordnung entstanden.
Wie funktioniert der Junge Rat?
Aktuell bestehen wir aus 17 Mitgliedern. Es gibt einen gewählten Vorsitzenden, eine gewählte stellvertretende Vorsitzende und einen gewählten Vorstand, der den Jungen Rat leitet. Wir tagen jeden dritten Mittwoch im Monat und haben Rede- und Antragsrecht in der Ratsversammlung.
Gibt es bei euch Expertengruppen für bestimmte Themen?
Wir arbeiten mit Fachgruppen, die sich themenbezogen orientieren. Für Projekte und größere Vorhaben bilden wir Projektgruppen, bei denen sich alle Interessierten beteiligen können.
Was sind eure Ziele für die Kommunalwahl? Was wollt ihr für Kiel erreichen?
Dass die Stimme der Jugend auch in den kommenden Generationen das nötige Gewicht hat und in der Politik ernst genommen wird. Unsere Ziele sind aktuell, ein Jugendticket einzuführen und die Verbesserung der politischen Bildung bei Jugendlichen voranzutreiben.
Was bewegt euch dazu, in der Politik aktiv zu sein?
Wir haben Spaß an der Politik und ergreifen unsere Chance, aktiv etwas für unsere Stadt und unsere Zukunft mitbestimmen zu können.
Wie beeinflussen euch die Erfahrungen durch den Jungen Rat selbst?
Wir lernen ungemein viel zum Beispiel über Kommunalpolitik und die Erfahrungen bereichern einen sehr. Die Komplexität von Entscheidungsprozessen, Planungen von Projekten und das allgemeine Verständnis von Demokratie öffnen einem den Blick und es ist ein sehr gutes Gefühl, sich aktiv für die Zukunft einzusetzen.
Was wünscht ihr euch für Kiel?
Dass Kiel weiter als Vorbild für Partizipation junger Menschen voran geht und sich in diesem Punkt auch stetig verbessert.
Was habt ihr schon erreicht?
Wir sind zu einem wichtigen Gremium in der Kommunalpolitik geworden und haben allgemein das Bild, dass Jugendliche sich nicht für Politik interessieren würden, widerlegt. Mit dem letzten Jungen Rat wurden zahlreiche Projekte umgesetzt und angestoßen, welche jetzt von uns weiterverfolgt werden. Wir sind zurzeit mit unserem offenen Brief für WiPo- Unterricht ab der siebten Klasse und dem Jugendticket beschäftigt.
Wer kann bei euch mitmachen und an wen muss man sich wenden?
Alle Jugendlichen, die in Kiel wohnen und zwischen 12 und 19 Jahren alt sind, haben alle zwei Jahre die Chance, an der Wahl teilzunehmen und sich als Kandidat aufstellen zu lassen. Man kann sich jederzeit an unsere Geschäftsführung wenden und unsere Sitzungen sind alle öffentlich. Jeder ist willkommen, daran teilzunehmen.
Das Interview führte Mirjam Stein
Wenn der Junge Rat im Magistratssaal tagt, wird es auch mal bunt: Anne Kolling vom Kinder- und Jugendbüro plant den Teaming Day des Jungen Rats.