Seit 2008 hält Alfred Gislason sportlich beim THW Kiel die Zügel in der Hand. Im Gespräch mit KIELerleben wagt der isländische Trainer einen Ausblick auf die kommende Spielzeit
KIELerleben: Herr Gislason, was sind Ihre Ziele für die kommende Saison?
Alfred Gislason: Die verändern sich in Kiel nicht (lacht): Wir wollen um die Meisterschaft mitspielen und sowohl das Pokal-Final-Four in Hamburg und das „VELUX EHF Final4“ in Köln erreichen. Insgesamt hoffe ich, dass wir konstanter als zuletzt spielen werden.
Viele Experten sehen im THW Kiel den Top-Favoriten auf den Meistertitel. Sie auch?
Top-Favorit ist generell erst einmal der Titelverteidiger, und das sind die Rhein-Neckar Löwen. Insgesamt ist der Kreis der Mannschaften, die den Titel holen können, größer geworden. Neben den Löwen, Flensburg und uns kommen mindestens drei Mannschaften hinzu: Die Füchse Berlin, der SC Magdeburg und die MT Melsungen. Berlin und Magdeburg haben eingespielte Mannschaften und bereits in der vergangenen Spielzeit eine wichtige Rolle gespielt. Und die Melsunger haben sich unter anderem mit den Nationalspielern Tobias Reichmann, Julius Kühn und Finn Lemke verstärkt. Auch sie werden oben angreifen wollen. Für uns ist es wichtig, gut in die Saison zu kommen. Und wir hoffen, dass wir dieses Jahr vom Verletzungspech endlich einmal verschont werden. Denn zum Titelgewinn braucht man auch ein wenig Glück in der stärksten Liga der Welt.
In dieser dürfen Sie künftig 16 Spieler einsetzen. Eine gute Entscheidung?
Eine längst überfällige Entscheidung. Dadurch kann ich die Belastung auf mehr Schultern verteilen. Gerade die viel belasteten Top-Stars, die die Fans letztlich sehen wollen, können davon profitieren.
Wann rechnen Sie mit der Rückkehr von Kapitän Domagoj Duvnjak?
Ich hoffe, dass er im Oktober wieder dabei sein kann. Mit Miha Zarabec haben wir jetzt zusätzlich einen sehr guten Mittelmann, an dem wir viel Freude haben werden. Wenn „Dule“ zurück ist, sollen er und Miha auch viel zusammenspielen.
Ein kurzer Blick auf die Königsklasse: Steigt angesichts der Gruppengegner wie Paris Saint-Germain, Telekom Veszprem und Flensburg die Vorfreude?
Natürlich. Wir haben wieder eine sehr starke Gruppe erwischt, in der wir uns keinen Ausrutscher erlauben können. Auch hier müssen wir konstanter als im vergangenen Jahr spielen, um uns eine gute Ausgangsposition für die K.o.-Runden zu erarbeiten. Ich hoffe, dass uns unsere Zuschauer so stark wie in der vergangenen Saison unterstützen werden!