In der Fachführung „Hinaus in die Landschaft – Carl Arps Entwicklung zum Impressionismus“ am Freitag, den 15. Juli, können Kunstinteressierte die aktuelle Ausstellung „Der Kieler Maler Carl Arp (1867–1913)“ im Stadtmuseum Warleberger Hof auf ganz besondere Weise wahrnehmen.
Der Kieler Landschaftsmaler Carl Arp gilt als einer der Hauptvertreter der Pleinairmalerei (Freilichtmalerei). Die Ausstellung zeigt etwa 80 Gemälde und Grafiken aus seinem Werk. Kuratorin und Kunsthistorikerin Dr. Telse Wolf-Timm führt am kommenden Freitag von 18 bis 19.30 Uhr durch die Ausstellung und stellt dabei Arps Entwicklung zum Impressionismus in den Vordergrund. Im Anschluss an die Führung bietet das Stadtmuseum den Gästen bei gutem Wetter einen kleinen Umtrunk im Freien vor dem Warleberger Hof an.
Über Carl Arp
Carl Arp wurde 1867 als Sohn eines Kieler Brauereibesitzers geboren, der ihm eine künstlerische Ausbildung ermöglichte. Er studierte ab 1886 bei Theodor Hagen und Leopold von Kalckreuth an der Weimarer Kunstschule. Malreisen führten ihn nach Italien, bevor er sich in der Holsteinischen Schweiz niederließ und später weitere Reisen in die Alpen unternahm. Besonders die prägenden Eindrücke seiner Reisen nach Italien spiegeln sich in Carl Arps Gemälden der sizilianischen Landschaft und der Stadt Taormina wider. Der junge Maler aus dem Norden war überwältigt von der leuchtenden Helligkeit des südlichen Lichts, das er in seinen Bildern wiederzugeben versuchte. Sein Hauptwerk zu diesem Themenkreis, „Straße mit blühenden Mandelbäumen in Taormina“ war 1893 in der Kieler Kunsthalle ausgestellt. Es fand viel Bewunderung und wurde vom Vorsitzenden des Kunstvereins, Prof. Albert Hänel, erworben, der es später der Kieler Kunsthalle vermachte. Arps künstlerisches Interesse galt auch bei anderen Motiven der Veranschaulichung der für ihn neuartigen intensiven und kontrastreichen Licht- und Schattenwirkungen über der südlichen Landschaft.
In Carl Arps ostholsteinischen Sommerlandschaften mit von Bächen durchzogenen Wiesen und leuchtend gelben Kornfeldern kehren die Licht- und Farbenfülle ebenfalls wieder. Hier malte er oft zusammen mit seinem Freund Christian Rohlfs, der sich ebenso für die Landschaft und das bäuerliche Leben interessierte. Besondere Fähigkeiten entwickelte Arp bei der Darstellung von Winterlandschaften. Er steht damit in der Tradition der großen Impressionisten wie Monet, die an der Weimarer Kunstschule als richtungweisend geschätzt wurden.
Zur Ausstellung „Der Kieler Maler Carl Arp (1867-1913)“
Die Ausstellung zeigt die Werke Arps im Überblick mit etwa 80 Gemälden und Grafiken und schlägt den Bogen zu seinen Lehrern, Kollegen und Schülern. Das Werk des Künstlers als Ganzes zeichnet sich durch einen außergewöhnlichen Reichtum an stilistischen Facetten aus. Dieses Merkmal verdeutlicht auch die Bildauswahl der Ausstellung. So finden sich beispielsweise im letzten Raum der Ausstellung in impressionistisch zarter Malweise gestaltete Bilder neben kräftig in pointillistischer Manier ausgeführten Landschaften.
Die Veranstaltung auf einen Blick
Termin: 15. Juli
Dauer: 18 bis 19.30 Uhr
Veranstaltungsort: Stadtmuseum Warleberger Hof, Dänische Straße 19, Kiel
Kosten: 6 Euro, inklusive Getränk
Anmeldung: telefonisch unter (0431) 901 34 25
Weitere Informationen zum Museum und den Ausstellungen gibt es hier.