Mit viel Herzblut viele Herzen bewegen - das ist das Ziel der Stiftung KinderHerz, die sich für herzkranke Kinder einsetzt. Um die Öffentlichkeit auf dieses Anliegen aufmerksam zu machen, hat die Stiftung im vergangenen Jahr sprichwörtlich die Herzen von über 50 namenhaften Künstlern aus Hamburg und Schleswig-Holstein gewonnen.
Die Ergebnisse - 54 individuell gestaltete Terrakottaherzen - können noch bis zum 2.
Dezember in der Ausstellung "KunstHerzen" in den Holtenauer Akarden und in der Filiale der Förde Sparkasse Holtenauer Straße bewundert werden.
Am vergangenen Samstag wurde die Ausstellung in den Räumen der Förde Sparkasse eröffnet. Jörg Böttcher, Inhaber von "Jasmin Tee und Keramik" und Mitorganisator, zeigte sich - auch stellvertretend für alle beteiligten Unternehmer der Holtenauer Akarden - von der Aktion begeistert: "Das ist eine großartige Idee, ein ganz tolles Projekt, in dem von allen Seiten viel Herzblut steckt." In den Schaufenstern von über 25 Geschäften werden die Herzen im kommenden Monat zu finden sein. Braune Korb-Windlichter mit herzförmigem Glasfenster weisen vor den teilnehmenden Geschäften auf die Kunstwerke hin und leuchten den Herz-Weg durch die Akarden.
Sylvia Paul, Geschäftsführerin der Stiftung KinderHerz, erklärt die Hintergründe der Aktion: "Wir wollen Öffentlichkeit schaffen für die Bedürfnisse herzkranker Kinder. Herzfehler zählen bei Neugeborenen zu den häufigsten aller Organerkrankungen: Jedes Jahr kommen in Deutschland etwa 7.000 Kinder mit einem Herzfehler zur Welt. Und dieses Organ ist nicht größer als eine Walnuss, die Gefäße sind so dünn wie Bleistiftminen." Die Diagnostik und Therapie solcher Herzerkrankungen ist deshalb häufig sehr kompliziert. Um die bestmögliche Versorgung der "Herzkinder" zu ermöglichen, arbeitet KinderHerz regional mit spezialisierten Kinderherzzentren zusammen.
Das Kieler Kinderherzzentrum hat sich auf die Behandlung von Kindern mit einer stark unterentwickelten linken Herzkammer spezialisiert. "Die Sterblichkeit von Kindern mit nur einer Herzkammer liegt hier in Kiel bei unter zwei Prozent. Im Vergleich mit anderen Herzzentren liegen wir mit dieser Rate ganz weit vorne", sagt Professor Hans-Heiner Kramer, Direktor der Kieler Klinik für Kinderkardiologie. Aber - die finanziellen Mittel für Forschung und apparative Ausstattung schrumpfen und mit ihnen die Möglichkeit medizinischer Innovationen auf diesem Gebiet.
Umso wichtiger ist deshalb das Engagement der Mitmenschen. "Trotz der Ernsthaftigkeit des Themas wollen wir die Menschen nicht mit der Träne im Knopfloch, sondern auf fröhliche Art und Weise dazu bewegen, sich zu engagieren", sagt Sylvia Paul. Während der gesamten Aktionszeit kann daher eine Kunstkarten-Edition mit allen 54 Terrakottaherzen in den teilnehmenden Geschäften und in der Förde Sparkasse erworben werden. Der Erlös geht zu 100 Prozent an die Stiftung. Roswitha Steinkopf, Kuratorin und Schirmherrin von "KunstHerzen", hofft auf zahlreiche Unterstützung: "Ich wünsche mir, dass die Kieler die Botschaft der Herzen verstehen und in ihren Herzen bewegt werden, zu spenden."
Am 2. Dezember endet "KunstHerzen" um 17 Uhr mit einer Abschlussveranstaltung in den Räumen der Förde Sparkasse Holtenauer Straße. Bei dieser Finissage werden die Partner der Holtenauer Akarden der Stiftung KinderHerz schließlich einen Scheck über die mit Spannung erwartete Spendensumme überreichen. Bis dahin haben also alle Kieler noch Zeit, sich ein Herz zu fassen und beim Vorweihnachtsbummel durch die Akarden Herz für die "Herzkinder" zu zeigen.
Weitere Informationen zur Stiftung KinderHerz gibt es im Internet unter www.stiftung-kinderherz.de .
Franziska Falkenberg
Titelbild: Stiftung KinderHerz