Rock ‘n‘ Roll Queen, She Sun oder Oh Yeah – die Band The Subways wartet mit zahlreichen Hits auf. Derzeit touren die Briten durch Europa, um ihr neues Album „Money and Celebrity“ vorzustellen. KIELerLEBEN traf das sympathische Trio im Vorfeld ihres Funkhauskonzertes bei delta radio.
KIELerLEBEN: Euer aktuelles Album nennt sich „Money and Celebrity“. Wie kam es dazu?
Billy: Der Titel ist ironisch gemeint. Beides war letzten Sommer sehr präsent, als wir das Album geschrieben haben. Mir fiel die celebrity culture stärker auf, viele Stars waren berühmt, einfach um berühmt zu sein. Nicht, weil sie Musik geschrieben oder Filme gedreht hatten oder weil sie Wissenschaftler oder Politiker waren. Bei einem Supermarktbesuch fiel mir eine Frau auf, die auf sämtlichen Titelblättern der Zeitungen war. Ich fragte meine Frau: „Wer ist das?“ Sie antwortete: „Sie ist berühmt“, aber meine Frau wusste nicht, wofür.
In ein paar Tagen startet die Tour für die neue Platte. Wie bereitet Ihr Euch darauf vor?
Charlotte: Wir hatten einen großartigen Sommer mit Festivalauftritten. Das war eine gute Gelegenheit, die neuen Songs live zu spielen.
Billy: Für die Bühne müssen wir auch physisch fit sein. Besonders Charlotte macht viel Sport.
Josh: Wir proben nicht so viel im Vorfeld, weil dich nichts darauf vorbereitet, vor Tausend Kids auf die Bühne zu springen.
Mit welchen drei Worten würdet ihr eure Musik beschreiben?
Billy: Fröhlich.
Josh: Energiegeladen.
Charlotte: Rock.
Ihr habt einen Ruf als ausgesprochene Live-Band. Was ist das Geheimnis?
Charlotte: Wir lieben es einfach, und das müssen wir rauslassen.
Billy: Wir lieben unser Publikum, und wir lieben es, wenn es ausrastet. Besonders die Foo Fighters sind eine große Inspiration für uns, nicht nur musikalisch, sondern auch seelisch. Man sieht, dass sie jede einzelne Sekunde auf der Bühne lieben.
Habt ihr ein bestimmtes Ritual, bevor ihr auf die Bühne geht?
Billy: Josh hantiert mit giftigen Schlangen, die er in einem Käfig mit sich führt, und Charlotte stemmt Gewichte. Ich halte den Weltrekord für den längsten Handstand, das mache ich immer vor der Show…(lacht) Nein, nein, eigentlich trinken wir vor allem viel Wasser und wärmen uns auf. Besonders für die Stimme ist das wichtig. Davon ab konzentrieren wir uns auf den Auftritt.
Gibt es bestimmte Orte, an denen ihr noch spielen wollt oder besondere Bands, mit denen ihr die Bühne teilen wollt?
Charlotte: Südamerika! Wir bekommen viele Anfragen von dort, unter anderem aus Chile und Argentinien.
Josh: Ich würde gerne mit einer französischen Band namens Superbus auftreten. Sie sind meine absolute Lieblingsband, zusammen mit Nirvana.
Billy: Ich würde gerne einmal für Kylie Minogue eröffnen. Andere Bands wären The Bronx, Beatstakes, Foo Fighters.
Josh: The Computers, The Jokes, The Dancers – alles Bands, die wir sehr verehren.
Billy: …oder Courtney Love.
Kommen wir zu einem anderen Thema: Heute nutzen viele Newcomerbands das Internet, um ihre Musik zu promoten. Allerdings sieht es so aus, als ob Ihr den „klassischen“ Weg gewählt habt, mit Demoaufnahmen und vielen Auftritten. Hat das Internet für Euch überhaupt eine Rolle gespielt?
Billy: Absolut! Eine der ersten Sachen, die wir nach der Gründung gemacht haben, war, eine Website zu kaufen. Wir haben all unsere Demosongs auf die Seite geladen und ein Forum gestartet, wo sich die Fans austauschen konnten. Das war ungefähr 2002. Ich denke, dass diese Seite unserer frühen Karriere sehr geholfen hat. Wir haben uns auch sehr mit myspace beschäftigt, als es aufkam. Heute benutzen wir besonders twitter und facebook, um mit den Fans in Kontakt zu bleiben. Außerdem nutzen wir Pledge (www.pledgemusic.com).
Manchmal sorgt es für Probleme, wenn Freunde oder Lebenspartner zusammen ein einer Band spielen. Kritik an der Musik wird als Kritik an der Person aufgefasst. Wie sieht es bei Euch aus?
Billy: Gute Frage. Vieles wird einfacher, weil wir so eine enge Beziehung zueinander haben. In den frühen Tagen gab es gelegentlich Probleme. Josh und ich sind Brüder, und Brüder kämpfen. Charlotte und ich waren lange zusammen und haben uns getrennt. Das war nicht ganz einfach. Aber wir haben jetzt begriffen, dass wir sehr glücklich mit dem sind, was wir tun. Wir sind auch sehr glücklich darüber, dass wir das alles zusammen erleben, eben weil wir so enge Beziehungen zueinander haben. Wir können als Freunde auch besser mit Problemen umgehen und lösen sie schneller.
Interview und Übersetzung: Jan Schernbeck