Als würdige Zeitgenossen von Bands wie Justice macht das britische Vierergespann „Late of the Pier“ ihr eigenes Ding. Wer jetzt an trockenen Elektro denkt, hat sich geschnitten: Die Mischung aus 70s-Britrock, 90er-Synthiesound, Trash, New Rave und Rock bilden ein buntes Wirrwarr neuer Tanzmusik.
Bestehend aus Samuel Eastgate, Andrew Faley, Sam Potter und Ross Dawson verstecken sich die vier Mitglieder als Late of the Pier hinter markigen Pseudonymen wie Jack Paradise (Sam), Red Dog Consuela (Ross), Francis Dudley Dance (Andrew) und Samuel Dust (Samuel).
Ihr musikalisches Vorbild ist die ebenfalls britische Band Klaxons, zu denen man deutliche Parallelen, optisch wie klanglich, ziehen kann. Trotzdem sind sie keine Kopie oder billiger Abklatsch, sondern schaffen ein eigenständiges Gebilde aus coolen Beats und Synthesizer.
Bereits 2007 kam ihre Debüt-Single „Space and the Woods“ als limitierte Auflage auf den Markt: Ein Discosong mit Melodie und viel Synthie, der zum Tanzen zwingt. Direkt gefolgt wurde „Space and the Woods“ von der Allroundtalent-Single „Bathroom Gurgle“, die ebenfalls seit 2007 zu hören ist. Zu Beginn irgendwie düster und cool, bietet der Song im nächsten Moment hellen 80er-Pop, der von einem Beat abgelöst wird, der noch jeden auf die Tanzfläche zieht. Das Debütalbum „Fantasy Black Channel“ erschien dann 2008 und bildete ein 12-Track-Meisterwerk, das nicht nur eindeutige Tanzkracher enthält, sondern auch versteckte Perlen, die man entdecken muss. Tatsächlich aber bietet jeder Song etwas, das man nicht erwartet hätte. Besonders zu empfehlen sind die nicht auf Single erschienen Tracks "Focker" und "The Bears are Coming", die besonders gute Laune machen und eigentlich auf keiner Party fehlen dürfen.
2009 erschien die einzelne Single "Blueberry", die die etwas seichtere Seite der Band zum Vorschein bringt. Zwar noch im überirdischen Synthiesound, aber mit melancholischen Gesang führt auch dieser Song zum gewohnten Beat. Ganz neu und erst seit März 2010 erhältlich ist die Single "Best in Class", die hält, was sie verspricht, und Lust auf Late of the Pier am Leben hält.
Wer sich ein eigenes Bild von Late of the Pier machen will, besucht die Band auf http://www.myspace.com/lateofthepier, auf der offiziellen Webseite www.lateofthepier.com oder auf Facebook unter www.facebook.com/lateofthepier.
Foto: Late of the Pier/Jon Bergman