Das Leben – doch ein Wunschkonzert?
Bei vielen Menschen ruft der Name Pierre Franckh in erster Linie Erinnerungen an seine Filme, TV-Serien und Theaterstücken wach. Doch seit einigen Jahren hat sich der heute 57-jährige der Autorentätigkeit verschrieben – und das mehr als erfolgreich. KIELerLEBEN sprach mit dem sympathischen Allround-Talent über das Leben, die Liebe und vor allem die Liebe zum Leben.
KIELerLEBEN: Vielen sind Sie vor allem als Schauspieler und Moderator ein Begriff – weniger als Schriftsteller.
Wie kam es dazu?
Pierre Franckh: Bis vor einigen Jahren war die Schauspielerei mein Lebensinhalt. Ich habe damit auf dem Höhepunkt meiner Karriere aufgehört, obwohl ich alles hatte, was man erreichen kann – Erfolg, Geld, viele Frauen … Und doch war ich nicht glücklich. Ich habe beschlossen, mir eine Auszeit zu nehmen, mich vier Monate völlig zurückgezogen, in meine Wohnung verkrochen, wo ich spartanisch gelebt und einfach nachgedacht habe. Heute würde man vielleicht sagen, ich habe meditiert. Ich habe gemerkt, dass ich die Antworten, die mir so dringend gefehlt haben, nicht von Außen bekomme, also habe ich mich auf eine Reise nach innen begeben – und habe sie dort gefunden.
Und diese Antworten haben Sie dann motiviert, Ratgeberbücher zu schreiben?
Ja. Es kamen plötzlich viele Menschen, auch Prominente, auf mich zu, die meinen Wandel bewunderten und mich um Hilfe baten. Durch ihr Feedback und den vielfachen Wunsch habe ich vor fünf Jahren mein erstes Buch „Glücksregeln für die Liebe“ geschrieben. Es folgten Touren, Vorträge und weitere Bücher, die sich immer wieder neuen Themen widmeten. Auch wenn sich mein Leben immer wieder verändert, ich immer wieder neue Einflüsse genieße, kann ich heute mit Bestimmtheit sagen „das bin ich, das ist mein Leben“!
Ein Comeback auf die Leinwand ist also ausgeschlossen?
Warum sollte ich zu etwas zurückkehren, was mich nicht glücklich macht?
Ihre Frau Michaela Merten hat sie stets unterstützt. Die Geschichte, wie Sie sich kennen gelernt haben, ist ja auch nicht gerade alltäglich. Sie haben tatsächlich erst wochenlang telefoniert und sind dann ohne ein vorheriges Treffen direkt zusammengezogen …
Ja, genau so war es. Man muss im Leben einfach den Mut haben, das zu tun, was man möchte. Vorher bin ich immer nur durch die Gegend gehetzt, habe Liebe über Sex gesucht und nur körperlich betrachtet. Beim Aufeinandertreffen mit meiner Frau war es dann erstmal nur aufs Innerseelische bezogen, wir konnten uns in Ruhe kennen lernen. Und diese seelische Nähe, die wir sofort gespürt haben, hat uns sehr sicher gemacht. Der Film „Und das ist erst der Anfang“, bei dem ich Regie geführt habe, handelt genau von dieser Geschichte.
Ihre Frau ist ebenfalls nicht nur Schauspielerin, sondern unterstützt Sie ihren Büchern. Ist das nicht manchmal schwierig, wenn Berufliches und Privates so stark verschmelzen?
Sicher ist so etwas schwer, aber mit meiner Frau ist das ein wahrer Glücksfall, denn wir haben genau die gleichen Visionen und Ziele. Der Nachteil ist natürlich, dass man sehr exakte Zeiten verabreden muss, in denen man dann nicht über den Job redet. Aber ich muss so viel organisieren und leisten, das könnte ich alleine gar nicht mehr schaffen. Von daher muss man sich dann einfach bewusst Zeit für das Privatleben nehmen. Man muss sich bewusst klare Rituale schaffen, wo man sagt „hier finden wir nur als Paar statt“.
Wie würden Sie das „richtige Wünschen“ beschreiben, um auch Skeptiker zu überzeugen?
Im Prinzip will ich niemanden überzeugen, ich habe gelernt, nur dann zu antworten, wenn die Menschen auch fragen. Aber ansatzweise lässt es sich so sagen, dass die Menschen früher nur den Glauben kannten - an Gott, an die Kirche, an eine Institution, die ihnen sagte, was sie zu tun hatten. Aber alles, was ich in meinen Vorträgen und Büchern erzähle, lässt sich sogar wissenschaftlich nachweisen. Jeder Gedanke ist pure Energie, und die ist messbar. Diese Energie sucht sich eine gleichwertige Energie. So lässt sich alles im Leben realisieren, der Hauptmotor ist dabei nur unsere Überzeugung. Eigentlich ist es ganz einfach: der linke Schläfenlappen ist für positive Gedanken zuständig, der rechte für negative. Wenn man also eine gewisse Zeit nur negativ denkt, vergrößert sich der rechte Lappen und so stellt sich eine automatische Gedankenkette ein, die unser weiteres Handeln beeinflusst. Wenn wir es also schaffen, 21 Tage lang vorwiegend positiv zu denken, und uns klare Ziele visionieren, arbeitet die Wahrnehmung letztlich nur noch in diese Richtung.
Das alles hat also nicht mit Esoterik zu tun?
Im Gegenteil. Ich habe 28 Wissenschaftler aus der ganzen Welt befragt, die größtenteils sogar Nobelpreisträger sind und sich verschiedensten Zweigen der Wissenschaft verschrieben haben. Und sie sagen alle das Gleiche: wenn sich die Muster, in denen wir denken, verändern, verändert sich das ganze Leben. Viele Skeptiker sprechen von „Zufällen“, weil es ihnen schwerfällt zu glauben, dass wir alles in der Hand haben. Aber letztlich ist alles nur eine Frage der eigenen Wahrnehmung.
Worüber werden Sie als nächstes schreiben?
Am 10. Juni erscheint mein neustes Buch „Wünsch Dich schlank“. Darin widme ich mich der Frage, warum Diäten bisher nicht funktioniert haben. Abnehmen hat nämlich überhaupt nichts mit einem Kampf oder mit Entsagen zu tun, im Gegenteil. Abnehmen beginnt im Kopf, auch hier geht es nur um die richtige Wahrnehmung und Einstellung. Ich habe das Werk vielen Menschen gezeigt, die das alles für Schwachsinn halten und ausnahmslos alle waren komplett fasziniert davon und fanden es sagenhaft.
Am 2. Mai sind Sie zu Gast im Kieler Schloss – was dürfen Ihre Leser und Fans da von Ihnen erwarten?
In meinen Vorträgen wecke ich in den Menschen ihre eigene Wahrheit. Ich habe bisher immer die Erfahrung gemacht, dass die Menschen danach nachhaltig anders geworden sind. Ich will ja gar niemanden bekehren oder überzeugen, ich bin einfach da und erzähle von meinen Erkenntnissen. Und damit begeistere ich immer mehr Menschen, immer mehr probieren es aus und erfahren tolle Veränderungen. Ich mag da durchaus auch skeptische Fragen, besonders die sogar. Der eigentliche Part, in dem ich erzähle dauert meist auch nur eine halbe bis dreiviertel Stunde, danach widme ich dann den Fragen der Zuhörer, und das sind meist eine ganze Menge. Dabei kommt es auch schnell dazu, dass man sich keine Gedanken um Intimität macht, da die Menschen merken, dass wir alle aus dem selben Seelenmaterial gemacht sind. Letztlich empfindet jeder diese Treffen als anders, und doch hat sich jeder dadurch verändert. Die Leute bekommen von meinem Vortrag einen Impuls, werden wach … wer also an diesem Abend kommt und einen ganz bestimmten Wunsch hat, wird mit großer Wahrscheinlichkeit Erfolg haben. Sie werden danach einfach wissen, wie sie es angehen. Und für mich ist das das größte Geschenk, das ich machen darf.
Pierre Franckh ist mit seiner Tour "Erfolgreich wünschen" am 2. Mai um 20 Uhr im Konzertsaal des Kieler Schloss' zu Gast. Karten gibt es ab 33,20 Euro bei der Konzertkasse Streiber, Tel.: (0431) 914 16, in der Tourist-Information Kiel in der Andreas-Gayk-Str. 31, Tel.: (0431) 679 10 24 oder online unter www.kielerschloss.de