Gut aussehend, elegant gekleidet, eloquent und erfolgreich – das ist Horst Schlämmer. Denkt er zumindest. Comedian Hape Kerkeling in seiner Paraderolle hat endlich den Weg in die Kinos gefunden.
Seit 23 Jahren stellvertretender Chefredakteur beim Grevenbroicher Tageblatt und stets am Puls der Zeit, informiert der nordrheinwestfälische Topjournalist seine Heimatstadt über das, was die Bürger wirklich interessiert: Hasenzucht und Schützenköniginnen. Doch reicht dies dem smarten Schreiberling nicht mehr.
Er sucht eine neue Aufgabe und findet diese schnell während einem seiner allabendlichen Besuch in seiner Stammkneipe "Wilddieb": Er will Bundeskanzler werden.
Lange genug hat er sich das "Schmierentheater" der deutschen Politik angeguckt. "Schlechter als die kann ich's auch nicht machen", sagt sich Schlämmer. Und so informiert er sich darüber, wie man überhaupt eine Partei gründet und was alles dazu gehört, Bundeskanzler zu werden. Mit der Horst-Schlämmer-Partei, kurz HSP, räumt der neue Spitzenkandidat dann die politische Landschaft in Berlin so richtig auf.
Endlich hat es der Grevenbroicher Tiger in unsere Kinos geschafft. Hat man lange keine Tränen mehr gelacht und sich den Bauch vor Lachschmerz gehalten, sollte man sich unbedingt einen Besuch von "Isch kandidiere" gönnen. Horst Schlämmer alias Comedian Hape Kerkeling zeigt uns durch seine extravagante Art, wie inhaltslos und phrasenhaft eigentlich das ist, was uns tagtäglich von Politikern erzählt wird.
Lediglich Alexandra Kamp als angehende First Lady des HSP-Spitzenkandidaten spielte ihre Rolle leider nicht so überzeugend wie all die anderen prominenten Gäste – obwohl ihr das kaum zu verdenken ist: Ein Gespräch mit dem schrägen Reporter ohne ein Grinsen zu durchstehen, scheint mir als eine schauspielerische Meisterleistung. Insgesamt eine gelungene Parodie der deutschen Politik – Horst Schlämmer for President!
Natalie Baumgärtner
Start: 20. August
Genre: Komödie
Länge: 97 Minuten
FSK: ab 0 Jahren